Landwirtschaft in Wulu - Südsudan

Leben mit Perspektiven schaffen

Aufgrund des langjährigen Bürgerkrieges sind viele Menschen im Südsudan auf der Flucht, viele Felder liegen brach und die Bevölkerung ist von teuren Nahrungsmittelimporten abhängig. Um die Lebens- und Ernährungssituation der Bevölkerung in der Provinz Wulu zu verbessern, startete der aus Kenia stammende Pater Peter 2012 mit einer Gartenbauschulung.

Geheimnisvoller Pfarrgarten

Traditionell leben die Menschen in Wulu als Jäger und Sammler, Ackerbau war bis vor kurzem kaum bekannt. „Als ich nach Wulu kam, war ich von der Fruchtbarkeit der Gegend angetan. Von einer Heimatreise brachte ich etwas Saatgut mit und legte einen Küchengarten für die Pfarre an. Das Resultat war beeindruckend und die Frauen aus der Umgebung kamen und fragten mich, was mein Geheimnis sei und ob sie von mir Saatgut bekommen könnten“, erzählt Pater Peter. Daraus entstand die Idee den Frauen aus der Gemeinde im Rahmen einer Schulung Wissen über Gartenbau zu vermitteln. 2012 startet der erste Kurs zu Gartenanbautechniken für 25 Frauen. Diese Schulung war so erfolgreich, dass die Teilnehmerinnen schon bald nicht nur genug Ernte für ihre Familien hatten, sondern sogar Überschüsse erzielten, die sie am Markt verkaufen konnten.

Mit steirischen Spenden zur Demonstrationsfarm

Da der Erfolg der ersten Gartenanbauschulung groß und das Interesse der Bevölkerung einen eigenen Garten anzulegen enorm war, entstand die Idee, eine Demonstrationsfarm zu errichten um den Frauen aus der Umgebung Unterstützung beim Gartenbau anzubieten. Mit Spenden aus der Steiermark konnte das Projekt 2017 gestartet und bis jetzt rund 200 Frauen in Gartenbau und nachhaltiger Landwirtschaft ausgebildet werden.

Mary-Rose erzählt begeistert

„Mein Mann ist gelähmt und kann mich nicht unterstützen, einen Gemüsegarten hatte ich nie. Seit ich zur Gartenbaugruppe von Pater Peter gegangen bin, ist mein Leben nicht mehr wie es war. Alles, was ich früher am Markt teuer kaufen musste, kann ich nun Melanzani, Paprika, Kohl, Amaranth und Kürbis in meinem eigenen Garten anbauen und sogar Überschüsse verkaufen. Mit dem Geld, das ich am Markt verdiene, kann ich das Schulgeld meiner Kinder bezahlen. Mein Leben ist viel einfacher und besser geworden, seit ich die Dinge anwende, die ich in der Schulung gelernt habe.“

Ein Projekt bringt viele Fortschritte

Die Frauen sind mittlerweile die Hauptproduzentinnen des Gemüses in Wulu. Durch das Gemüse ist die Ernährung ausgewogener geworden ist was wiederum zur Gesundheit der Bevölkerung beiträgt. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass Mitglieder verschiedener Volksgruppen an den Kursen teilnehmen was zu einem friedlicheren Miteinander und „Aufeinander zugehen“ der Bevölkerung führt.