Erdbeben Nepal: Caritas schickt Helfer ins Katastrophengebiet

Caritas Präsident Michael Landau: „Die Bilder aus dem Katastrophengebiet sind entsetzlich. Die Menschen vor Ort brauchen jetzt unsere Hilfe!“

Gestern sind Nepal und Teile Nordindiens von einem schweren Erdbeben der Stärke 7,8 erschüttert worden. In Nepal, Nordindien und Tibet wurden bislang mehr als 2000 Tote gezählt. Allein n der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu sind 721 Menschen durch die Naturkatastrophe gestorben, so die örtliche Polizei. 

Caritas Auslandsgeneralsekretär Christoph Schweifer: „Leider müssen wir davon ausgehen, dass sich die Opferzahl noch erhöht, sobald sich die Rettungskräfte durch die Trümmer gegraben haben und Informationen aus entlegeneren Landesteilen eingetroffen sind.“

Die Katastrophenregion im Himalaya ist heute, Sonntag, nochmals von einem starken Nachbeben erschüttert worden. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte hatte der Erdstoß eine Stärke von 6,7. Augenzeugen berichten, die Menschen seien in Panik ins Freie gelaufen, aus Angst vor erneuten Schäden. 

Caritas Österreich Helfer vor Ort

Thomas Preindl (Koordination) und Andreas Zinggl sind zur Unterstützung der lokalen Partner auf dem Weg auf nach Nepal. Geplanter Abflug ist morgen, Montag, 27. April. 

Nothilfe des Caritasnetzwerkes vor Ort

Die Caritas-Hilfe für die Opfer des Erdbebens ist bereits angelaufen. KatastrophenhelferInnen der Caritas Australien sind bereits vor Ort und die der Caritas USA, CRS, sind auf den Weg nach Kathmandu. CRS hat bereits Ressourcen für die Nothilfe wie Zeltplanen, Wasser, Sanitär- und Hygienematerialien zur Verfügung gestellt. CRS plant, die Hilfsgüter über Indien nach Nepal zu transportieren und klärt mit dem UN Knotenpunkt in Dubai die Möglichkeit, humanitäre Versorgungsflüge von Dubai aus durchzuführen. 

Caritas Indien unterstützt die Erdbebenopfer in Indien und hat bereits ein Rettungsteam mobilisiert, das durch das Erdbeben obdachlos gewordene Familien in Nepal mit dem Allernotwendigsten versorgt. Der Flughafen in Katmandu ist für den Transport von Hilfsgütern aus Indien offen. 

„Die Rettungsarbeiten werden leider durch schlechtes Wetter erschwert. In viele entlegene Dörfer können die Helfer nicht vordringen, da Straßen zerstört sind und keine Infrastruktur für Luftrettung besteht. Zudem sind einige Orte auch schlicht zu hoch gelegen, um von Helikoptern angeflogen zu werden“, so Christoph Schweifer, „Die Situation ist unglaublich dramatisch. Krankenhäuser und Leichenhäuser sind überfüllt, Blutkonserven und Medikamente gehen zur Neige.“

Hilfe der Caritas Österreich

Die Caritas Österreich stellt für die erste Nothilfe 50.000 Euro bereit. Dringend gebraucht werden Lebensmittel und Zelte, Hygieneartikel sowie und medizinische Versorgungen. Die Infrastruktur ist in einigen Regionen stark zerstört worden. 

Kinder im Patenschaftsprojekt wohl auf

Die Caritas Österreich unterstützt seit Jahren ein Patenschaftsprojekt „Schule schafft Zuversicht“ in Jhamshikhel, einem Dorf im Bezirk Lalitpur südlich von Kathmandu. Mit den Partnern vor Ort wurde bereits Kontakt aufgenommen. „Glück im Unglück war, dass die Katastrophe am schulfreien Samstag passiert ist. So blieb die Schule vom Erdbeben weitgehend verschont und die 155 dort lebenden Kinder sind unverletzt. Aufgrund der Angst vor Nachbeben übernachten sie jedoch derzeit draußen“, berichtet Christoph Schweifer.