EZA: Sofortige Überlebenshilfe, langfristiger Stufenplan

Caritas Auslandshilfechef Christoph Schweifer: „Jedes dritte Kind im Südsudan hungert, für Überlebenshilfe für syrische Flüchtlinge im Nahen Osten fehlen die Mittel. Die Bundesregierung muss jetzt Schritte gegen Hunger, Krieg und Flucht setzen!“

„Im Südsudan ist jedes dritte Kind stark unterernährt, 250.000 sind vom Hungertod bedroht. Gleichzeitig sind mehr als 4 Millionen Menschen – das entspricht der Hälfte der Einwohner Österreichs - vor dem Bürgerkrieg aus Syrien geflüchtet und auf Überlebenshilfe angewiesen. Die Finanzierung dieser Nothilfe ist aber nur zu 20% gedeckt. Das sind ungeheuerliche Tragödien, wir müssen jetzt handeln“, fordert Caritas Auslandshilfegeneralsekretär Christoph Schweifer. 

Anlässlich des heutigen Ministerrates präsentierten Hilfsorganisationen einen Vorschlag zur Gestaltung eines Stufenplans zur Ausweitung der Entwicklungshilfe. Nach der Flüchtlingstragödie im Mittelmeer hatte die Bundesregierung einen Stufenplan zur Erhöhung der Auslandshilfe auf 0,7% des Bruttonationalproduktes angekündigt - bis dato ohne konkrete Folgen. „Wir wissen, dass das 0,7%-Ziel nur langfristig erreicht werden kann, doch angesichts der ungeheuerlichen Not in vielen Regionen der Welt müssen erste wichtige Schritte zur Erhöhung der direkten Hilfe umgehend gesetzt werden. Wenn Österreich und Europa das Sterben im Mittelmeer wirklich stoppen wollen, dann müssen die Menschen in ihrer Heimat Schutz und Lebensperspektiven haben. Die Mittel für Entwicklungszusammenarbeit und Katastrophenhilfe müssen jetzt substanziell erhöht werden.“

Mehr Mittel für den weltweiten Kampf gegen den Hunger

Von 13. bis 16. Juli findet in Addis Abeba die UN-Konferenz zu Entwicklungsfinanzierung statt, bei der es darum geht, wieviel die europäischen Länder in Zukunft für Entwicklungshilfe ausgeben werden. Caritas Auslandshilfe Chef appelliert an Außenminister Sebastian Kurz, der Österreich in Addis Abbeba vertritt, bei der Konferenz für eine kräftige Erhöhung der EZA-Mittel zu plädieren: “Seit Beschluss der Millenniumentwicklungsziele, die heuer auslaufen und deren Nachfolgeziele im Herbst beschlossen werden, konnten wir viel erreichen. Heute leiden weltweit um 200 Millionen Menschen weniger an Hunger als noch vor 10 Jahren. Das macht Hoffnung und zeigt, dass wir in der Lage sind, Armut und Hunger zu besiegen. Ohne gemeinsame Anstrengungen der internationalen Staatengemeinschaft in der Entwicklungszusammenarbeit wäre das nicht möglich gewesen. Wenn Außenminister Kurz für eine kräftige Erhöhung der Entwicklungshilfemittel eintritt und auch in Österreich selbst überfällige Schritte setzt, kann unser Land einen wichtigen Beitrag zur Beendigung der weltweiten Armut und des Hungers leisten.“ 

Die Caritas hilft dort, wo die Not am größten ist

Im Sommer 2015 leistet die Caritas Hunger- und Überlebenshilfe an zwei besonders betroffenen Schauplätzen: im Südsudan und im Nahen Osten.

Mehr Informationen zur Caritas Hungerkampagne: www.caritas.at/hunger


(Presseaussendung 14.7.2015)