Sustainable Development Goals Piktogramme

Neue UN-Entwicklungsziele - Vision einer Welt ohne Hunger bis 2030

Caritas Präsident Michael Landau: „Entwicklungszusammenarbeit hilft mit, dass Menschen nicht flüchten müssen, sondern in ihrer Heimat Sicherheit und Zukunftschancen haben.“

Bei der derzeit stattfindenden UN-Generalsversammlung in New York beschließen die 193 Staaten der Vereinten Nationen 17 neue UN-Entwicklungsziele: Die Sustainable Development Goals zielen unter anderem darauf ab, dass bis 2030 niemand mehr in absoluter Armut, also mit weniger als 1,25USD pro Tag leben und dass kein Kind unter fünf Jahren mehr an vermeidbaren Krankheiten sterben muss.

"Gerade angesichts der aktuellen Flüchtlingskrise wird klar: Menschen, die vor Krieg und Gewalt flüchten müssen, die jahrelang in Flüchtlingslagern ohne ausreichende Versorgung ausharren mussten, haben keine Angst vor Grenzzäunen und Stacheldraht. Sie leben in bitterster Armut und wollen für ihre Familien und ihre Kinder ein Leben in Sicherheit und mit Perspektiven für die Zukunft", so Caritas Präsident Michael Landau. "Europa und die internationale Staatengemeinschaft sind gefordert, schutzsuchende Menschen aufzunehmen und gleichzeitig in den ärmsten Regionen der Welt mit Entwicklungszusammenarbeit Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Die Sustainable Development Goals (SDGs) sind ein Wegweiser, wie dieses Vorhaben gelingen kann. Die SDGs bieten die Chance, weltweite Armut in all ihren Dimensionen Geschichte werden zu lassen. Wir sind die erste Generation, die es schaffen kann, den Hunger in der Welt zu besiegen."

 

Hilfe für die Ärmsten braucht zusätzliche Mittel 

"Der Schwerpunkt der Entwicklungspolitik muss darin liegen, die Menschen in Konfliktstaaten und in den ärmsten Ländern der Welt zu unterstützen. Zum Beispiel mit konkreten Ernährungsprogrammen für die Menschen im Südsudan oder mit Bildungsprojekten für Flüchtlingskinder im Nahen Osten", so Landau und appelliert an die österreichische Bundesregierung: "Ohne finanzielle Mittel wird die Erreichung der SDGs und die Hilfe für Kriegsflüchtlinge in den Herkunftsländern nicht möglich sein - wann, wenn nicht jetzt, sollte ein Stufenplan zur Erhöhung der EZA auf 0,7% des BNP vorgelegt werden?"

 

Sustainable Development Goals: 17 Schritte zu einer besseren Welt

Bei den SDGs geht es ab sofort neben Armutsbekämpfung auch um die Bereiche Umwelt und Wirtschaft. Für die kommenden 15 Jahre sind in den 17 Zielen die Bekämpfung des Klimawandels, die Veränderung globaler Konsum- und Produktionsmuster, sowie die Ankurbelung des Wirtschaftswachstums in den ärmsten Ländern der Welt und Maßnahmen zu mehr Friede und Sicherheit festgeschrieben. 

Neu ist außerdem, dass diese UN-Ziele ab sofort für alle Staaten Geltung haben: "Auch Österreich wird über die Erreichung der Ziele in Österreich berichten müssen. Besondere Bedeutung werden hier dem Kampf gegen den Klimawandel und für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster zu kommen", so Landau.

 

Bilanz der bisherigen UN-Vereinbarungen 

"Die Bilanz der heuer auslaufenden Vorgänger-Ziele, der Millenniumentwicklungsziele (MDGs), zeigt, dass durch gemeinsame Anstrengungen der Staatengemeinschaft die Welt zum Besseren verändert werden konnte", so Caritas Präsident Michael Landau. "Die absolute Armut konnte halbiert werden. Heute leiden über 160 Millionen Menschen weniger an Hunger als noch vor 10 Jahren, und es sterben um mehr als die Hälfte weniger Kinder als noch zu Beginn des Jahrtausends. Das macht Hoffnung und zeigt, dass wir in der Lage sind, Armut und Hunger zu besiegen. Globale Herausforderungen können nur gemeinsam gemeistert werden. Die neuen Entwicklungsziele geben die Richtung vor, die wir als Staatengemeinschaft einschlagen müssen."

 

Was macht die Caritas? 

Die Caritas wird ihre Anstrengungen vor allem auf das Ziel 2 "Beendigung des Hungers" und auf den Schutz und die Bildung von Kindern konzentrieren. Dabei ist die Förderung der kleinbäuerlichen, ökologischen Landwirtschaft entscheidend. Schwerpunktregionen der Hilfe sind Ost- und Westafrika, die Große Seenregion, die ärmsten Länder Osteuropas und Pakistan.