Vor Asylgipfel: Caritas warnt vor politischem Klimawandel

Caritas Präsident Michael Landau: „Wir brauchen eine Politik der Sachlichkeit und der Vernunft. Wer Österreich liebt, spaltet es nicht!“

„Angesichts der immer rauer werdenden politischen Debatte warne ich eindringlich vor einem politischen Klimawandel in unserem Land. Wenn die Spitzen der Republik und der Bundesländer morgen über den künftigen Umgang mit schutzsuchenden Menschen beraten, dürfen sie nicht vergessen: Es geht hier nicht zuerst um Quoten und Obergrenzen. Es geht hier um Männer, Frauen und Kinder. Wer nun blind nach Obergrenzen, Zäunen und Maßeinheiten verlangt, dem sei gesagt: Es gibt nur ein Maß, die Maßeinheit Mensch“, appelliert Caritas Präsident Michael Landau angesichts des für morgen Mittwoch angekündigten Asylgipfels.

„Klar ist: Nicht jeder, der jetzt Asyl beantragt, wird Asyl erhalten. Doch jeder Mensch hat das Recht auf ein faires und rechtsstaatliches Verfahren - und dazu gehört auch, dass man dieses Verfahren nicht im Elend und in Massenlagern durchlaufen muss“, so Caritas Präsident Landau. „Statt eines Aktionsplans der Hilflosigkeit braucht es ein paar klare Schritte. Dazu gehören etwa die Schaffung einer gemeinsamen EU-Behörde, Hilfe in den Herkunftsländern und vor allem Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Gemeinden.“

„Wir alle wissen: Werte wie Solidarität und Mitmenschlichkeit haben unser Land in den vergangenen Jahrzehnten stark gemacht. Diese Werte lassen sich aber nur verteidigen, wenn sie auch in fordernden Zeiten wie diesen weiter gelebt werden. Mein Appell an die Bundesregierung lautet, morgen keine Schritte zu setzen, die unumkehrbar sind. Was wir brauchen ist eine Politik der Sachlichkeit und der Vernunft. Es gibt in der gegenwärtigen Situation keine einfachen Antworten. Die Bundesregierung sollte jetzt aber auch nicht leichtfertig die falschen Antworten geben. Gerade jetzt gilt: Wer Österreich liebt, spaltet es nicht!“


(Presseaussendung 19.1.2016)