Caritas fordert dringend humanitäre Lösung für Idomeni

Die dramatische Lage an der Grenze in Idomeni ist eine Konsequenz der Kursänderung der österreichischen und der europäischen Politik. Caritas Präsident Michael Landau: "Leidtragende sind die schutzsuchenden Menschen, die sich im Vertrauen darauf, in der EU Aufnahme und Schutz zu finden auf den Weg gemacht haben." Hunderte Menschen hatten zuletzt versucht, von Griechenland nach Mazedonien zu kommen. "Die EU-Mitgliedstaaten und mit ihnen auch Österreich können den Männern, Frauen und Kindern vor Ort helfen", so Landau. "Zumindest jenen Kindern mit ihren Müttern muss man Schutz gewähren, deren Väter schon in einem anderen EU-Land sind und auch Familien mit kleinen Kindern; beides aus Gründen der Humanität aber nicht zuletzt auch angesichts des Vorrangs für das Kindeswohl im Sinne der Kinderrechtskonvention."

Dramatische Situation in Idomeni

Caritas Katastrophenhelfer Thomas Preindl ist seit vergangener Woche im Einsatz in Idomeni und berichtet von 15.000 Flüchtlingen, von denen 3.000 Menschen Großzelten untergebracht sind; pro Zelt verbringen 500 Menschen die Nacht in langen Stockbettreihen, suchen tagsüber Schutz vor Regen. Die Menschen müssten teilweise abwechselnd in den Zelten schlafen, um zumindest hin und wieder eine einigermaßen trockene Unterkunft die Nacht über zu haben; die übrigen müssten verzweifelt Unterschlupf vor Regen und Kälte in kleinen 2- 4 Personen-Campingzelten suchen, die schlichtweg für Dauerregen und Kälte nicht geeignet sind.

Preindl: "Die Menschen verbrennen Plastik und falls vorhanden Brennholz - der Gestank von verbranntem Plastik ist unerträglich, es brennen einem sehr schnell die Augen. Die hygienische Situation ist katastrophal, die vorhandenen Container- und mobilen WCs sind nicht ausreichend, es gibt kaum Duschen. humanitäre Katastrophe innerhalb der Europäischen Union. Wir dürfen diese Menschen nicht im Stich lassen!"

So hilft die Caritas

Die Caritas Österreich unterstützt die Nothilfe der griechischen Caritas für Menschen auf der Flucht bereits seit Monaten. Insgesamt wurden mehr als 710.000 Euro für Nothilfeaktivitäten in Idomeni, in Athen, in Thessaloniki und auf Lesbos sowie in, Mazedonien, Serbien, Rumänien, Ungarn, Kroatien und Slowenien zur Versorgung der Menschen mit dem Nötigsten bereitgestellt. Dank der österreichischen SpenderInnen kann die Caritas Österreich schutzsuchenden Menschen in Griechenland mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln und medizinischer Beratung helfen und den Transport von Hilfsgütern unterstützen.

Caritas Helfer als Interviewpartner in Idomeni

Der Tiroler Thomas Preindl, der gebürtige Oberösterreicher Wolfgang Lindner und Jan Schulz-Weiling sind seit vergangener Woche im Einsatz. Die Caritas Katastrophenhelfer stehen ab sofort für Interviews zur Verfügung!

So können Sie helfen: www.caritas.at/griechenland