25.03.16
Caritas legt Drei-Punkte-Plan für neues Hospizforum vor: „Sterbende jetzt nicht alleine lassen!“
Klasnic, Pittermann-Höcker, Landau: „Die Empfehlungen der parlamentarischen Enquete-Kommission müssen nun rasch Wirklichkeit werden.“ Caritas legt Drei-Punkte-Plan vor.
Vor einem Jahr brachte die parlamentarische Enquete-Kommission „Würde am Ende des Lebens“ 51 Empfehlungen für den Hospiz- und Palliativbereich im Nationalrat ein. Ein Jahr später fordern nun Caritas Präsident Michael Landau und die designierten Präsidentinnen des neuen Hospiz- und Palliativforums, Waltraud Klasnic und Elisabeth Pittermann-Höcker, ausstehende Reformschritte ein. Landau: „Die Einrichtung des Hospiz- und Palliativforums ist ein zwar später, aber doch ein sehr erfreulicher und wichtiger Schritt. Mit Waltraud Klasnic und Elisabeth Pittermann-Höcker wurden zwei erfahrene und engagierte Persönlichkeiten als Vorsitzende gewonnen. Nun geht es darum, den Hospiz- und Palliativbereich in Österreich weiter zu stärken und eine leistbare und allgemein zugängliche mobile und stationäre Versorgung sicherzustellen. Österreichweit ist die Hospiz- und Palliativversorgung bis heute nur zu ungefähr 50 Prozent umgesetzt. Und noch immer hängt es maßgeblich von Spenden ab, dass Betroffene jene Versorgung erhalten, die sie dringend benötigen. Hier müssen wir handeln: Denn Menschen am Ende ihres Lebens haben keine Zeit mehr zu verlieren.“
Bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt in ihrer neuen Funktion bekannten Klasnic und Pittermann-Höcker: „Der Parlamentsbeschluss vom März 2015 war einstimmig, ebenso der Regierungsbeschluss im Ministerrat im Dezember. Beides ist die Basis unserer Arbeit, die wir nun aufnehmen werden. Das Ziel ist vorgegeben: die Umsetzung der flächendeckenden Hospiz- und Palliativversorgung bis 2020“, so Klasnic, die schon bisher Präsidentin des Dachverbands Hospiz war. Pittermann-Höcker ergänzte: „Die Hospiz- und Palliativversorgung muss in Österreich für alle, die es brauchen, leistbar, erreichbar und zugänglich sein. Dazu müssen wir Kompetenzen und Finanzierung klären. Das Forum ist eine Plattform, von der wir hoffen, dass das gelingen kann."
Landau nutzte die Gelegenheit, um mit Nachdruck jene drei Punkte zu fordern, die nun aus Sicht der Caritas am dringlichsten anstehen. „Die parlamentarische Enquete-Kommission hat im Vorjahr 51 Empfehlungen verabschiedet. Als Caritas halten wir drei davon für absolut prioritär.“
In den vergangenen 27 Jahren hat das Mobile Hospiz der Caritas knapp als 25.000 Menschen kostenlos dort begleitet, wo sie den letzten Lebensweg meist am liebsten zurücklegen: Zuhause, im Kreis der Familie. Allein im Vorjahr haben die MitarbeiterInnen – Freiwillige wie Hauptamtliche – 2.343 Menschen in Wien und Niederösterreich betreut. Möglich ist diese Arbeit nur, weil sie von so vielen Freiwilligen getragen wird. Möglich ist sie nur, weil es Spenderinnen und Spender gibt, die wissen, dass diese Begleitung zählt.
(Presseaussendung 25.3.2016)