Caritas zu Finanzausgleich: Jetzt wichtige Investitionen in Hospiz und Pflege vornehmen!

Landau: „Danke an Bund, Länder und Gemeinden, die hier die zukunftsweisende Entscheidung getroffen haben, mehr Mittel auch im Pflege- und Palliativbereich bereitzustellen.“

Caritas Präsident Michael Landau: „Die Einigung im Finanzausgleich ist eine gute Grundlage für einen flächendeckenden Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung. Wichtig ist jetzt, dass diese zusätzlichen Mittel so eingesetzt werden, dass die Hospiz- und Palliativversorgung – ob Zuhause, im Spital oder im Pflegewohnhaus – für alle Menschen in Österreich erreichbar, zugänglich und leistbar ist.“ Die Ergebnisse der parlamentarischen Enquete-Kommission „Würde am Ende des Lebens“ mit ihren 51 Empfehlungen müssen nun schrittweise in die Tat umgesetzt werden.

Rechtsanspruch und gesicherte Finanzierung 

„Österreichweit ist die Hospiz- und Palliativversorgung nur zu knapp 50 Prozent gedeckt. Und noch immer hängt es maßgeblich von Spenden ab, ob Betroffene jene Versorgung erhalten, die sie brauchen. Niemand käme auf die Idee, für ein intensivmedizinisches Bett oder einen gebrochenen Fuß Spenden zu sammeln, aber z.B. das Mobile Kinderhospiz MOMO, das von der Caritas mitgegründet worden ist, ist zu praktisch zur Gänze auf Spendenmittel angewiesen. Mit dem aktuellen Finanzausgleich hoffe ich auf eine gesicherte Finanzierung dieser Angebote“, so Landau. „Die Hospiz- und Palliativversorgung müsste so selbstverständlich sein wie die reguläre medizinische und pflegerische Versorgung. Noch immer erhalten viele Betroffene am Ende ihres Lebens nicht jene Behandlung, die sie dringend benötigen.“

Pflegende Angehörige entlasten, Pflegefonds stärken

„Es ist mir ein großes Anliegen, dass die nun zugesicherten, zusätzlichen Mittel vor allem pflegenden Angehörigen, die dringend Unterstützung und Entlastung brauchen, zugutekommen. Ein weiterer Schwerpunkt muss in der Entwicklung von innovativen Angeboten für demenzerkrankte Menschen liegen. Kaum eine Erkrankung ist für die Angehörigen so belastend wie eine Demenz. Gerade hier dürfen wir die erkrankten Menschen und auch ihre Familien nicht im Stich lassen“, so Landau. „Es ist gut, dass es den Pflegefonds weiterhin gibt und er auch finanziell besser ausgestattet wird. Gleichzeitig hätte ich mir eine deutliche Stärkung des Pflegefonds in Richtung eines Steuerungsinstrumentes mit vergleichbaren österreichweiten Qualitäts-, Versorgungs- und Finanzierungsstandards gewünscht. Wir brauchen in Österreich bundesweit einheitliche Rahmenbedingungen für die Nutzung von Pflegediensten, egal ob mobil, stationär oder teilstationär.“

Schwung für Mindestsicherungs-Debatte nutzen

Michael Landau: „Ich hoffe, dass diese positive Dynamik, die zum Abschluss des Finanzausgleichs geführt hat, jetzt auch für die Verhandlungen zur Mindestsicherung genutzt wird. Auch hier brauchen wir eine österreichweit einheitliche Lösung, die Armut vermeidet und nicht verwaltet. Mindestsicherung reformieren und nicht diffamieren!“

 

(Presseaussendung 7.11.2016)