Caritas begrüßt Ausweitung des Pflegefonds und Sicherung von Hospiz-Angeboten

Landau: „Der Beschluss des Ministerrats für einen Sondertopf für Hospiz- und Palliativbetreuung ist ein wichtiger Schritt. Jetzt geht es darum, Menschen in der letzten Lebensphase die nötige Unterstützung rasch zukommen zu lassen.“

„Die Einigung im Finanzausgleich ist eine gute Grundlage für den flächendeckenden Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung. Wichtig ist jetzt, dass diese zusätzlichen Mittel so eingesetzt werden, dass die Hospiz- und Palliativversorgung – ob mobil oder zuhause, ob im Spital oder im Pflegewohnhaus, in der Palliativstation oder im Tageshospiz – für alle Menschen in Österreich erreichbar, zugänglich und leistbar ist“, begrüßt Caritas Präsident Michael Landau den aktuellen Ministerrats-Beschluss. „Es ist ausgesprochen wichtig, dass wir im Hospizbereich, etwa beim mobilen Kinderhospiz MOMO, nicht mehr von Jahr zu Jahr zittern müssen, ob es Mittel für die Fortführung der Unterstützung für Menschen in der letzten Lebensphase geben wird oder nicht. Die Zweckgebundenheit der 18 Million Euro jährlich bis 2021 gibt Planungssicherheit. All jene Leistungen, die bisher vollständig oder teilweise spendenfinanziert sind, stehen jetzt auf finanziell sicheren Beinen.“

Am 15. November 2016 wurde im Ministerrat das Gesetzespaket zum Pflegefonds beschlossen. Der Pflegefonds, derzeit mit 350 Millionen Euro ausgestattet, soll in den kommenden fünf Jahren auf 417 Millionen ausgeweitet werden. Für die Erweiterung und Sicherung der Angebote der Hospiz- und Palliativbetreuung ist zudem ein zweckgebundener Sondertopf in der Höhe von 18 Millionen jährlich bis 2021 vorgesehen. Damit stehen für diese wichtigen Aufgaben insgesamt 90 Millionen Euro zur Verfügung, wobei je ein Drittel von Bund, Bundesländern und Sozialversicherung gestellt wird.

51 Empfehlungen für Weiterentwicklung der Hospiz- und Palliativbetreuung

„Die Parlamentarische Enquete-Kommission ‚Würde am Ende des Lebens‘ hat bereits 2015 51 Empfehlungen für die Weiterentwicklung der Hospiz- und Palliativbetreuung ausgearbeitet und verabschiedet. Auf Basis dieser Empfehlungen werden die jetzt beschlossenen Mittel zu vergeben sein“, so Landau. In der ersten Etappe sollen 5 mobile Kinderpalliativteams, 4 Kinderhospizteams, 8 stationäre Kinderhospizbetten, 20 Kinderpalliativbetten sowie 60 stationäre Hospizbetten, 50 Palliativbetten, regelmäßige Öffnungszeiten für Tageshospize, 20 Palliativkonsiliardienste, 8 mobile Palliativteams und die Aufbauarbeit für neue Hospizteams finanziert werden.

Transparente Verteilung & österreichweite Harmonisierung des Angebots

„Jetzt müssen wir zu einer transparenten und gut handhabbaren Verteilung der Mittel kommen, damit diese rasch bei jenen Menschen ankommen, die in der letzten Lebensphase dringend Unterstützung und Begleitung benötigen“, so Landau. „Positiv ist, dass im Pflegefonds neben der Sicherung der Mittel auch eine stärke Harmonisierung des Dienstleistungsangebots vorgesehen ist. Wir müssen uns in Österreich endlich auf gewisse Grundstandards einigen. Niemand kann verstehen, dass wir alle dieselben Steuern und Abgaben zahlen, aber in einem Bundesland Selbstbehalte deutlich höher sind als in einem anderen.“

 

(Presseaussendung 16.11.2016)