Caritas begrüßt Erhöhung der Entwicklungshilfe

Landau: „Ohne globale Gerechtigkeit gibt es kein Überleben der Menschheit. Wenn Menschen Chancen, Perspektiven für ihr Leben sehen, dann ist ein friedliches Zusammenleben aller möglich.“

Erstmals seit langem wird heute mit dem Budget die Entwicklungszusammenarbeit des Außenministeriums stark erhöht – um 15,5 Mio. Euro zusätzlich gegenüber 2015. Die Erhöhung des EZA Budgets der ADA auf insgesamt 92,5 Mio Euro - davon 83,7 Mio. für operative Maßnahmen - stellt nach Jahren der Kürzungen und Stagnation einen Trendwende dar. Der Auslandskatastrophenfonds soll auch 2017 wieder mit 20 Mio. Euro dotiert werden. Insgesamt soll das Budget für Hilfe vor Ort soll von 77 Millionen Euro (2015) bis zum Jahr 2021 auf 154 Millionen Euro verdoppelt werden.

Mit 1 Million Euro können 12.000 Menschen vom Hunger befreit werden

Caritas Präsident Michael Landau: „Aus meiner Sicht ist das eine sehr erfreuliche Trendwende und ein guter und wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Allein in Äthiopien und im Südsudan sind Millionen von Menschen durch Hunger vom Tod bedroht. Dass für diese so schwer gebeutelte Region jetzt mehr Hilfe vorgesehen ist, schafft für viele Menschen echte Überlebenschancen und Zukunftsperspektiven. In diesem Sinne danke ich Außenminister Sebastian Kurz und Finanzminister Hans Jörg Schelling, aber auch Kanzler und Vizekanzler sehr herzlich für diesen Schritt und bitte, diesen Weg jetzt entschieden weiter zu gehen." 

Österreich bekommt mit OSZE Vorsitz Schlüsselfunktion

„Im Zusammenhang mit dem österreichischen OSZE Vorsitz im kommenden Jahr werden auch Länder wie Armenien, Georgien, Ukraine, Moldau stärker in den Fokus rücken“, so Landau. „Gerade die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit ist ein Themenfeld, in dem ein kleines Land Größe zeigen kann. Hier bin ich dankbar, wenn die verantwortlichen Stellen die Sustainable Development Goals auch zu einer Leitschnur für ihr eigenes Handeln machen.“

Fluchtursachen bekämpfen Der Auslandskatastrophenfonds soll auch 2017 wieder mit 20 Mio. Euro dotiert werden. Der Einsatz Österreichs wird offenbar verstärkt als „Beitrag für erträglichere Lebensbedingungen in den Krisengebieten“ gesehen. „Aus Sicht der Caritas spricht das dafür, beim Auslandskatastrophenfonds weiter aufzustocken, da die Hilfe vor Ort von entscheidender Bedeutung ist, wie die praktischen Erfahrungen der Hilfe zeigen und auch Mitglieder der Bundesregierung immer wieder deutlich gemacht haben“, so Landau. Es zeichnet sich ein Trend ab, stärker in den Herkunftsländern von geflüchteten Menschen zu investieren. Laut Informationen aus dem Außenministerium sollen die Erhöhungen vorrangig in diese Regionen gehen (Irak, Afghanistan).

Landau: „Entwicklungszusammenarbeit und -politik leistet einen wichtigen Beitrag dort, wo sie ein menschenwürdiges Leben und soziale und politische Sicherheit gewährleisten kann und sich weniger Menschen auf den Weg machen müssen. Gerechtigkeit und Frieden und das Schaffen von Lebensgrundlagen müssen Ziel der Bemühungen sein – denn nur so können Fluchtursachen effektiv und nachhaltig bekämpft werden. Dafür ist die EZA ein entscheidender Hebel. Unser Planet, unsere Welt, muss ein guter Platz für alle Menschen werden.“ 

 

(Presseaussendung 25.11.2016)