Sicherer Zugang und rasche Integration: Humanitäre Aufnahme als Win-win-Situation

Humanitäres Aufnahmeprogramm für besonders schutzbedürftige syrische Flüchtlinge geht in die nächste Runde. ARGE Resettlement unterstützt Integration. 

„Mit Humanitären Aufnahmeprogrammen setzt Österreich ein Zeichen der Solidarität und zeigt, dass es seine Verantwortung zur Aufnahme schutzbedürftiger Menschen wahrnimmt. Seit 2014 konnten so 1.500 besonders schutzbedürftige Frauen, Männer und Kinder auf legalem, sicherem und geordnetem Weg nach Österreich kommen. Weitere 400 Menschen werden nun im Rahmen des dritten Humanitären Aufnahmeprogrammes bis Herbst 2017 nach Österreich kommen“, so Caritas Generalsekretär Bernd Wachter.

Zu Beginn der Woche hat die ARGE Resettlement bestehend aus Caritas, Diakonie und Rotem Kreuz Oberösterreich gemeinsam mit IOM, UNHCR und den federführend für die Abwicklung und Koordinierung im Verfahrens- bzw. Integrationsbereich zuständigen Ministerien BMI und BMEIA das zweite Humanitäre Aufnahmeprogramm erfolgreich abgeschlossen. Gleichzeitig wurde das dritte Aufnahmeprogramm gestartet. 

Legale Wege in sichere Staaten und Hilfe bei Integration

„Gerade in Zeiten, in denen eine Politik der geschlossenen Grenzen vorherrscht, sind Humanitäre Aufnahmeprogramme besonders wichtig. Je dichter die Grenzen sind, umso mehr legale Wege, in Österreich und Europa Schutz zu suchen, muss es geben“, so Alexandra Gröller, Geschäftsführerin des Diakonie Flüchtlingsdienstes.

„Das Engagement Österreichs und die gute Zusammenarbeit der beteiligten NGOs mit dem Integrations- und Innenministerium, dem ÖIF sowie mit den beteiligten internationalen AkteurInnen haben dazu geführt, dass 850 der 1.500 bisher im Humanitären Aufnahmeprogramm in Österreich aufgenommenen Flüchtlinge erfolgreich durch die ARGE Resettlement bei der Integration unterstützt wurden und auf dem Weg in die Selbständigkeit sind“, freut sich Thomas Märzinger, Landesgeschäftsleiter Stv. des Roten Kreuzes Oberösterreich. 

Geordnete Einreise als Win-win-Situation

„Die abgeschlossenen Programme haben gezeigt, dass die legale und geordnete Einreise eine Win-win-Situation darstellt“, so Bernd Wachter. „Einerseits müssen Menschen sich nicht auf den lebensgefährlichen Weg übers Mittelmeer machen. Andererseits kann der Staat mit geordneter Einreise besser umgehen, SchlepperInnen wird der Markt entzogen und von den angebotenen Integrationsmaßnahmen profitiert auch die lokale Bevölkerung in Österreich.“ 

Jährliche Quoten für Einreise besonders schutzbedürftiger Flüchtlinge?

Die ARGE Resettlement und UNHCR plädieren für die Einführung eines regulären Resettlement-Programms mit jährlichen Quoten für die legale Einreise besonders schutzbedürftiger Flüchtlinge. Ein solches dauerhaftes Programm würde für alle beteiligten Institutionen eine bessere Planung entsprechend der vereinbarten Aufnahmekapazitäten ermöglichen. 

Österreich und Europa sind auch aufgerufen, mehr Hilfe in den Krisenregionen vor Ort zu leisten. Außenminister Sebastian Kurz und Innenminister Wolfgang Sobotka haben sich immer wieder dafür ausgesprochen, besonders bedürftige Flüchtlinge im Rahmen eines Resettlement-Programms in Europa und auch Österreich neu anzusiedeln. 

Humanitäre Aufnahme für 1.900 Frauen, Männer und Kinder

In Humanitären Aufnahmeprogrammen werden besonders schutzbedürftige syrische Flüchtlinge aus Erstaufnahmestaaten wie Jordanien, dem Libanon und der Türkei in Österreich aufgenommen und bei der Integration unterstützt. Insgesamt werden in allen drei Programmen im Zeitraum 2014 bis 2017 1.900 Menschen im Rahmen der Humanitären Aufnahmeprogramme nach Österreich kommen. 

 

(Presseaussendung 31.1.2017)