Abgemagerte Kuh

© Caritas

Caritas startet Hungernothilfe für Afrika – Jetzt Menschenleben retten!

Landau: „Millionen Menschen in der Sahelzone, im Südsudan und Äthiopien sind aktuell vom Hungertod bedroht. Wegsehen ist keine Option. Wir müssen jetzt dringend helfen!“

 

„Über 100.000 Menschen droht im Südsudan aktuell der Hungertod. Die von der UNO veröffentlichten Zahlen zeigen, dass wir sofort handeln müssen. Alle 10 Sekunden stirbt weltweit ein Kind an Hunger und Unterernährung. In der Sahelzone sterben jedes Jahr 200.000 bis 300.000 Kinder unter fünf Jahren an den Folgen von Mangel- und Unterernährung. In einer Welt, die mehr als genügend Nahrung für alle produziert, sollte niemand mehr hungern. So lange Kinder am Hunger und an seinen Folgen sterben, haben wir als Gesellschaft versagt“, appelliert Caritas Präsident Michael Landau. Aufgrund von Konflikten, Dürre und Wirtschaftskrisen drohen in mehreren afrikanischen Ländern und im Jemen Hungersnöte. Für Teile des Südsudans haben die Vereinten Nationen offiziell eine Hungersnot erklärt.

 

Südsudan: Überlebenshilfe für Kleinkinder und Flüchtlingsfamilien

Im jüngsten Staat der Welt kämpfen die Menschen seit mittlerweile drei Jahren ums Überleben: Zehntausende Menschen wurden bisher im Bürgerkrieg getötet, zwei Millionen sind geflohen. Landau: „Im Ernährungszentrum in Juba erhalten 600 Kleinkinder nahrhafte Mahlzeiten aus Linsen, Reis, Bohnen und Gemüse, um der Mangelernährung entgegenzuwirken. Um den Hunger langfristig zu besiegen verteilen wir Saatgut und bieten landwirtschaftliche Kurse für Kleinbauern. Ganz wichtig: Hilfe rettet Leben und wir geben damit den Menschen das Gefühl, nicht allein zu sein.“

 

Äthiopien: Nahrungsmittelhilfe für Mütter und Kinder

Äthiopien hat im Sommer 2016 die schlimmste Dürre seit 30 Jahren erlebt. Zwei Jahre hat es sehr wenig oder fast gar nicht geregnet. Caritas-HelferInnen verteilen Nahrungsmittel. Unterernährte Kinder erhalten als Ersthilfe Famix, eine weiße, pulvrige Mischung aus Mais, Soja, Zucker, Mineralstoffen, Salz und Vitaminen. Kranke Kinder werden medizinisch versorgt. Insgesamt werden in den Nothilfeprogrammen 45.000 Menschen in Äthiopien mit Nahrungsmitteln, Saatgut und Kleinvieh unterstützt.

 

Sahelzone: Mehr Kinder vom Hungertod bedroht

Die Unterernährung bei Kindern ist global gesehen zwar zurückgegangen, doch in Westafrika steigt sie drastisch an. Über 19 Millionen Kinder sind in der Sahelzone zu klein für ihr Alter, das sind rund 4 Millionen mehr als zur Millenniumswende. In Burkina Faso ist jedes 10. Kind akut unterernährt und hat ein viel zu geringes Gewicht. Das Land und die Region sind von immer wiederkehrenden Dürrekrisen geplagt. Hauptgründe für die akute Unterernährung so vieler Kinder sind nicht ausreichende Ernährung, fehlendes sauberes Trinkwasser, eine selbst mangelernährte Mutter und fehlende Gesundheitsversorgung.

 

Caritas Hungerhilfe für 240.000 Menschen

Um in der aktuellen Katastrophensituation rasch helfen zu können, stellt die Caritas Österreich zusätzliche 400.000 Euro zur Verfügung. Die Caritas unterstützt derzeit rund 50 Projekte für eine Zukunft ohne Hunger. Mit Maßnahmen zu verbesserten Anbaumethoden, sowie Schulungen zu Kompostierung, Düngung, Lagerung und Vermarktung der Ernte und durch die Verteilung von Saatgut, landwirtschaftlichen Geräten und Nutztieren unterstützt die Caritas dabei insgesamt 240.000 Menschen oder 40.000 Familien in Not in den am stärksten betroffenen Ländern der Welt.

 

Skandal Hunger

„Naturkatastrophen, Konflikte, Armut, schlechte landwirtschaftliche Infrastruktur und die Ausbeutung der Umwelt sind die Hauptursachen für Hunger. Wenn diese Faktoren zusammentreffen und keine oder nicht ausreichend Hilfe geleistet werden kann, droht eine Hungersnot“, so Landau „Weltweit hat jeder neunte Mensch hat nicht genügend zu Essen, um ein gesundes und aktives Leben zu führen. Jeder neunte Mensch geht hungrig schlafen. Das ist ein Skandal in einer Welt, die einen Überschuss an Nahrungsmitteln produziert. Heute haben 800 Millionen Menschen nicht genug zu essen. Besonders dramatisch ist die Situation für die Menschen in den ärmsten Ländern Afrikas südlich der Sahara. Besonders betroffen sind Kinder und Frauen. Hunger ist kein Schicksal. Mit Ihrer Unterstützung können wir den Hunger langfristig besiegen. Jeder Euro zählt, Danke für Ihre Hilfe!“