Eine Frau aus Syrien mit ihren fünf Kindern

© Caritas

"Die, die geblieben sind, sind jetzt tot" - #Syria6Years (Teil 3)

Badia Mehmid lebt mit ihren neun Kindern in Damaskus. Sie ist aus Aleppo geflüchtet. Der Bürgerkrieg in Syrien jährt sich zum sechsten Mal. Hunderttausende Menschen wurden getötet und Millionen zur Flucht gezwungen. Caritas Mitarbeiter Patrick Nicholson hat betroffene Familien nach ihrer Geschichte gefragt.  

„Es war sehr schwer für uns, nachdem der IS (Anm.: Terrormiliz "Islamischer Staat") unsere Nachbarschaft eingenommen hatte", erzählt Badia. "Menschen wurden in ihren Häusern in Aleppo umgebracht. Wenn eine Frau grün oder rot trug, wurde sie attackiert. Wenn sie schön war wurde sie entführt, vergewaltigt und als Sklavin gehalten. Unsere Nachbarin wurde von ihnen mitgenommen. Ihr Mann nahm sich das Leben, als er realisierte, dass sie nicht mehr wiederkommen würde."

"Sie haben die Kinder dazu gezwungen, in ihre Schulen zu gehen, um sie zu indoktrinieren. Sie haben ihnen dort gesagt, dass sie ihre Mütter töten müssten, würden sie sie beim Rauchen erwischen. Wir haben beschlossen zu fliehen. Ich hatte Angst meine Kinder zu verlieren, wenn wir bleiben würden. Diejenigen, die geflüchtet sind, leben. Diejenigen, die geblieben sind, sind jetzt tot."

 

Armut und Spenden

"Wir zahlen 15.000 Syrische Pfund für das Apartment, in dem wir zurzeit leben. Es ist schwer für uns. Weil wir keine Fenster haben, ist es dreckig in der Wohnung und sehr kalt im Winter. Wir haben versucht die Fenster irgendwie zu verschließen, aber es funktioniert nicht wirklich. Es gibt auch keine Privatsphäre, die Kinder und ich schlafen in einem Raum und sie sind ständig krank."

"Die Caritas hat mir mit Gutscheinen geholfen, jeder von ihnen ist 40.000 Syrische Pfund wert. Ich habe Kleidung für meine ältesten Kinder davon gekauft, sie wollten nicht mehr in die Schule gehen, weil sie sich geschämt haben vor ihren Freunden dort in Lumpen aufzutauchen. Das Geld hilft uns das zu kaufen, was wir wirklich brauchen – warme Kleidung, Essen und Bücher für die Kinder.“

 

Jetzt Menschen in Syrien helfen: