Caritas eröffnet österreichweit 50. Lerncafé

Landau: „Damit kein Talent und keine Begabung verloren gehen, erhalten 1440 Kinder in ganz Österreich kostenlose Lernhilfe. Gleichzeitig muss Bewegung in die Bildungspolitik kommen.“

„Bildung ist die beste Armutsprävention, Bildung ist ein Menschenrecht. Unser Ziel als Caritas und als Gesellschaft insgesamt muss sein, alle Kinder auf die Bildungsreise mitzunehmen. Unsere Lerncafés, als kostenlose und niederschwellige Lern- und Nachmittagsbetreuungsangebote für Schülerinnen und Schüler von 6 bis 15 Jahren setzen genau hier an. Im vergangenen Schuljahr 2015/16 konnten 97 von 100 Kindern und Jugendlichen die jeweilige Schulstufe positiv abschließen. Zehn Jahre nach dem ersten Lerncafé können wir nun die Eröffnung des 50. Standortes feiern – eine großartige Erfolgsgeschichte“, so Caritas Präsident Michael Landau anlässlich der Eröffnung des österreichweit 50. Lerncafés in Mürzzuschlag am 14. Juni.

„Zu oft ist der soziale Hintergrund einer Familie entscheidender für den Bildungsweg des Kindes als die Begabung. Viele Eltern können sich die Nachhilfestunden nicht leisten, aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse oder Berufstätigkeit ihren Kindern nicht beim Lernen helfen“, so Landau. „Der Zuwachs an Lerncafés in den vergangenen Jahren zeigt deutlich, wie hoch der Unterstützungsbedarf für Kinder und Jugendliche in Österreich war und nach wie vor ist.“

Lernhilfe für 1440 Kinder und Jugendliche in 50 Lerncafés

Die Caritas Lerncafés bieten Hilfestellung bei den Hausaufgaben, die BetreuerInnen helfen bei der Verbesserung der Deutschkenntnisse und der Vorbereitung auf Schularbeiten. Nicht zuletzt geht es darum, den Kindern Freude am Lernen zu vermitteln, Neben der Lernhilfe stehen eine gesunde Jause und ein Freizeitprogramm auf der Tagesordnung jedes Lerncafés. „Der Erfolg der Caritas Lerncafés ist nicht zuletzt dem großartigen Engagement unserer hauptamtlichen und mittlerweile 670 freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu verdanken, die aktuell 1440 Kinder und Jugendliche begleiten und ihnen dabei helfen, die jeweilige Schulstufe positiv abzuschließen“, so Landau. „Ohne die Hilfe des Integrationsministeriums aus europäischen und nationalen Fördermitteln sowie zahlreicher Sponsoren, auch aus der Wirtschaft, könnten wir heute nicht an 50 Standorten in ganz Österreich wirken. Ein herzlicher Dank für diese Unterstützung!“

„Mir war es von Beginn an wichtig, diese integrationspolitische Bildungsmaßnahme auch finanziell zu fördern, um Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund nachhaltig bei ihrem persönlichen Bildungsweg zu unterstützen. Ich freue mich, dass die Lerncafés mittlerweile zu einem österreichweiten und sogar international anerkannten Erfolgsprojekt ausgebaut werden konnten“, so Integrationsminister Sebastian Kurz.

Die Ankunft von Menschen aus Krisenregionen im Zuge der Fluchtbewegungen im Jahr 2015 hat auch die Nachfrage nach neuen Betreuungsplätzen in den Lerncafés stark erhöht. „Neben den genannten Fördergebern hat auch die Unterstützung von The Coca-Cola Foundation dazu beigetragen auf diese Nachfrage zu reagieren und acht neue Lerncafés zu eröffnen“, so Landau.

Mehr Unterstützung für Kinder statt Stillstand in der Bildungspolitik

„Dass aber weit mehr Kinder und Jugendliche Unterstützung brauchen, zeigt eine andere Zahl: Im Jahr 2016 standen nämlich 800 Kinder und Jugendliche auf der Warteliste für einen Platz in einem unserer Lerncafés“, so Landau. „Die beste Lösung wäre natürlich, wenn Lerncafés gar nicht notwendig wären, weil jedes Kind bereits in der Schule jene Unterstützung erhält, die notwendig ist, um seine Talente und Stärken zu entfalten und allfällige Defizite auszugleichen. Gerade in der Bildungspolitik muss der Stillstand der Vergangenheit angehören. Es geht um echte Reformen, um die Zukunft unserer Kinder und somit auch um unser aller Zukunft. Es freut mich, wenn es sich nun in Sachen Bildungspaket etwas zu tun scheint, denn die Herausforderungen sind enorm."

 

(Presseaussendung 13.6.2017)