Überflutungen und Erdrutsche in Nepal

Seit Anfang August wird Nepal von überdurchschnittlich starkem Monsunregen heimgesucht. Sturzflutartige Regenfälle haben schwere Überschwemmungen und Erdrutsche in insgesamt 31 Bezirken des Landes ausgelöst.


Insgesamt sind etwa 1,7 Millionen Menschen von den großflächigen Überflutungen und Erdrutschen betroffen, bisher kamen 143 Menschen ums Leben und viele weitere trugen Verletzungen davon. Die Wassermassen haben bereits etwa 65.000 Häuser komplett zerstört. Aufgrund dessen mussen bisher mehr als 461.000 Menschen ihre Häusern verlassen. Der Großteil von ihnen konnte zwischenzeitlich in Schulen, Regierungsbüros und anderen öffentlichen Gebäuden untergebracht werden oder bei Verwandten unterkommen, dennoch leben immer noch Menschen im Freien.

Zusätzlich zu den Schäden an Privathäusern wurden auch zahlreiche Schulen, Krankenhäuser, Verbindungsstraßen zwischen den Bezirkshauptstädten und überfluteten Dörfern, sowie Brücken, Kanäle, Transport- und Kommunikationsmittel zerstört, sodass das tatsächliche Ausmaß der Katastrophe noch nicht abschätzbar ist. Da die Regenfälle jetzt erst langsam zurückgehen und einige betroffene Gebiete derzeit nicht zugänglich sind, ist ein weiterer Anstieg der Opferzahlen höchstwahrscheinlich.

Hilfe vor Ort

Die nepalesische Regierung hat den Notstand ausgerufen und bereits 27.000 Angehörige der Sicherheitskräfte und der nepalesische Armee mobilisiert, um Menschen aus dem Katastrophengebiet zu retten und zu evakuieren. Die größten Herausforderung bei der Erbringung humanitärer Hilfe sind derzeit die vielen blockierten Straßen sowie die beschränkte Verfügbarkeit sicherer öffentlicher Plätze zur Unterbringung einer so großen Anzahl an Flutopfern.

So hilft die Caritas

Caritas Nepal verfügt in drei von den Überflutungen betroffenen Distrikten (Jhapa, Nawalparasi und Banke) über Regionalbüros und hat bereits Teams zur Einholung von Informationen und Vorbereitung von Hilfsaktionen in elf Distrikte entsendet. Zudem hat Caritas Nepal bereits mit der Verteilung von Lebensmitteln, Planen und anderen dringend benötigten Materialien (z.B. Moskitonetzen) begonnen und bisher insgesamt 6.138 Familien in 7 Bezirken Nepals erreicht.