Caritas: Hungerkrise nach Sturmkatastrophen in Mosambik

Schweifer: „Frauen, Männer, Kinder essen vor lauter Hunger und Verzweiflung Saatgut! Die Menschen brauchen jetzt dringend Lebensmittelhilfe!“

Caritas Katastrophenhelfer Andreas Wenzel ist in Mosambik telefonisch erreichbar und steht für Interviews zu Verfügung.

„Wir sehen Kinder, die herumirren und nichts zu essen haben, Frauen, Männer, die aus Hunger und Verzweiflung das Saatgut essen, mit dem sie eigentlich ihre Felder bestellen sollen“, berichtet Caritas Katastrophenhelfer Andreas Wenzel. „Das Ausmaß der Zerstörung durch die Wirbelstürme und die Wassermassen ist enorm. Trotz der Anstrengung von allen hier in Mosambik in der Nothilfe, folgt jetzt auf die Naturkatastrophe die Hungerkatastrophe. Wir müssen dringend Lebensmittel verteilen, der Wiederaufbau von zerstörten Gebäuden ist immer noch zweitrangig. Nothilfe ist das Gebot der Stunde, sie rettet Menschenleben.“

Hungerkrise folgt auf Sturmkatastrophen

Innerhalb von nur zwei Monaten wurde das südliche Afrika gleich von zwei Sturmkatastrophen heimgesucht: Zunächst tötete Zyklon Idai 1.000 Menschen und machte Hunderttausende Menschen obdachlos. Betroffen waren die Länder Mosambik, Zimbabwe und Malawi. Danach setzte Wirbelsturm Kenneth und die nachfolgenden Regenfälle erneut weite Landstriche unter Wasser, vor allem wieder in Mosambik.

Der Hunger ist derzeit auch laut Berichten der Vereinten Nationen die größte Bedrohung für die so schwer getroffenen Menschen in Mosambik. Die Menschen stehen vor dem Nichts, Ernte und Saatgut für die nächste Aussaat wurden komplett zerstört: 715.000 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche wurden vernichtet. Über eine Million Menschen sind daher zwingend auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Besonders betroffen sind Menschen in abgelegenen Gebieten, wo Hilfslieferungen nur schwer ankommen.

„In entlegenen Gebieten Mosambiks, wie etwa rund um Estaquinha, haben die Menschen seit Wochen nichts zu essen“, berichtet Caritas Katastrophenhelfer Andreas Wenzel: „Für ein Land, in dem die Menschen zu 74 Prozent von kleinbäuerlicher Landwirtschaft leben und unmittelbar davon abhängig sind, ist die Zerstörung der Felder eine Katastrophe. Besonders für Kleinkinder ist die Situation extrem bedrohlich: Es ist zu befürchten, dass in den nächsten Monaten Tausende Kinder akut an Unterernährung leiden. Und das in Mosambik, wo jetzt schon 41 Prozent aller Kinder permanent Hunger haben!“

Cholera und Malaria

Die Folgen der Naturkatastrophen für die Menschen im südlichen Afrika sind enorm: Die Anzahl an Malaria- und Cholera-Erkrankungen in Mosambik ist rapid gestiegen: Insgesamt sind bisher rund 7.000 Menschen an Cholera erkrankt. Und allein in der Provinz Sofala wurden mehr als 20.000 neue Malaria-PatientInnen registriert.

So hilft die Caritas vor Ort

Gemeinsam mit Partnerorganisationen leistet die Caritas Hilfe vor Ort. Mit der Unterstützung von den Österreichischen Spenderinnen und Spender, auch durch die Aktion Nachbar in Not, hat die Caritas Österreich bereits über 800.000 Euro für Soforthilfe und für erste Schritte in Richtung Rehabilitierung für die betroffenen Regionen zur Verfügung gestellt. Über 45.000 Menschen kann die Caritas Österreich mit ihren Partnern in Mosambik konkret unterstützen.

„Wenn ein so armes Land wie Mosambik zweimal innerhalb kurzer Zeit so schwer getroffen wird, braucht es auch viel Hilfe“, so Caritas Auslandshilfe Generalsekretär Christoph Schweifer. „Schon jetzt ein herzliches Dankeschön an die österreichischen Spenderinnen und Spender, die bereits bisher so großartig mitgeholfen haben. Dennoch muss ich Sie heute erneut um Ihre wichtige Unterstützung bitten. Danke!“

Fotolink: https://bit.ly/2GzA9KF

Presseaussendung 21. Mai 2019

Die Caritas bittet dringend um Spenden für die Nothilfe in Mosambik.