Monsun in Nepal

Seit 11. Juli wird Nepal von sintflutartigen Regenfällen infolge des Monsuns heimgesucht. 31 der insgesamt 77 Distrikte des Landes sind von Überschwemmungen und Erdrutschen betroffen, allen voran die Distrikte Rautahat, Mahottari, Sarlahi, Dhanusa und Siraha, welche sich im Süden des Landes, im Grenzgebiet zu Indien, befinden.

Die Behörden haben bereits 90 Todesfälle gemeldet, weitere 32 Menschen wurden schwer verletzt und 40 Menschen gelten als vermisst. Mehr als 17.000 Menschen wurden aufgrund der Überflutungen und Erdrutsche dazu gezwungen, ihre Häuser zu verlassen und mussten temporär in Schulgebäuden oder bei Verwandten unterkommen. Insgesamt wurden etwa 10.000 Häuser wurden völlig zerstört, weitere 20.000 Häuser trugen schwere Schäden davon. Die Regierung hat Such- und Rettungsdienste aktiviert, doch aufgrund von verschütteten Straßen, schweren Beschädigungen der Telekommunikations-Infrastruktur und teilweisem Ausfall der Stromversorgung ist der Zugang zu den Betroffenen nach wie vor nur eingeschränkt möglich. Das Gesundheitsministerium hat internationale Hilfe angefordert, da mit dem Ausbruch von durch verschmutztes Wasser übertragbare Krankheiten zu rechnen ist.

 

Das fruchtbare Flachland im Süden Nepals, das sogenannte Terai, ist die Kornkammer des Landes, in der der Großteil der Feldfrüchte wie Reis, Linsen, Soyabohnen und dergleichen produziert wird. Die Überflutungen haben nicht nur die Nahrungsmittelreserven der lokalen Bevölkerung zerstört, sondern auch einen bedeutenden Teil der Reispflanzen am Feld. Die Reisernte wird dieses Jahr also höchstwahrscheinlich deutlich geringer ausfallen, mit Folgen für die gesamte Nation.

So hilft die Caritas

Caritas Nepal hat als erste Nothilfemaßnahme bisher 305 Familien in den Distrikten Rautahat, Mahottari und Dhanusha mit dringend benötigten Nahrungsmittel (Reis, Linsen, Bohnen, Öl, Zucker, Salz) und Zeltplanen versorgt. Innerhalb der nächsten Tage wird die Caritas Nepal Hilfsgüter an 3.000 besonders schwer betroffene Familien verteilen, um die größte Not zu lindern. Zudem wurde bereits ein Nothilfeteam ins Überschwemmungsgebiet entsendet, das eine Bedarfsanalyse durchführen und die weitere Vorgehensweise gemeinsam mit den lokalen Partnerorganisationen und Behörden festlegen wird. Als nächster Schritt ist die Ausarbeitung eines Nothilfeappells an das internationale Caritas-Netzwerk geplant, um mit gebündelten Mitteln noch mehr Menschen unterstützen zu können.