youngCaritas - cityChallenge 2019: Kinder und Jugendliche im Einsatz für soziale Gerechtigkeit

Es ist eine Premiere: 900 Kinder und Jugendliche stellen sich heute in verschiedenen Caritas Einrichtungen in Österreich sozialen Fragen und helfen ganz konkret.

Zum ersten Mal geht heute, am 29. Oktober 2019, das Projekt cityChallenge der youngCaritas über die Bühne. 900 Kinder und Jugendliche sind einen Tag lang im Einsatz für Menschen in Not in Österreich. Es geht darum, das Bewusstsein der 12- bis 19-Jährigen für soziale Ungerechtigkeiten und für Menschen in Not zu schärfen. So werden etwa Jugendliche für die Gruft in Wien mit kleinem Budget eine gesunde Jause für obdachlose Menschen besorgen und vorbereiten, in Vorarlberg wird für karitative Zwecke gebastelt und in Salzburg müssen fiktive Sozialberatungsfälle gelöst werden.

„Ich bedanke mich schon jetzt bei allen Kindern und Jugendlichen, die heute mit dabei sind“, betonte Caritas Präsident Michael Landau kurz vor dem Auftakt der ersten cityChallenge in Wien. „Wenn es immer wieder heißt, Kinder und Jugendliche sind Gegenwart und Zukunft einer Gesellschaft, dann mache ich mir wenige Sorgen um unser Land. Bereits seit vielen Jahren spüren wir, wie groß die Bereitschaft junger Menschen ist, sich konkret für die Menschen in Not einzusetzen. Allein im actionPool der youngCaritas engagieren sich in Österreich 2.400 Jugendliche freiwillig, sie besuchen ältere Menschen in unseren Einrichtungen, renovieren Wärmestuben und packen dort an, wo es notwendig ist. Dieses ‚soziale Gespür‘ muss gestärkt und gepflegt werden. Die cityChallenge der youngCaritas bietet Jugendlichen nun eine zusätzliche eine Möglichkeit, ihre sozialen Fähigkeiten zu entdecken und ihr Verantwortungsgefühl zu stärken.“

„Österreichweit erreichen wir mit Angeboten der youngCaritas 100.000 Kinder und Jugendliche. Die cityChallenge ist eine neue Aktion, um jungen Menschen soziales Wissen zu vermitteln, das sie gleich in die Tat umsetzen können“, sagt Alice Uhl, Leitung youngCaritas Wien.

Soziale Ungerechtigkeiten erkennen und handeln!

In ganz Österreich treten heute Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen mit Menschen in Not in Interaktion, eignen sich im Gespräch mit ExpertInnen der Caritas Wissen an und lösen konkrete Aufgaben.

„Aus unserer täglichen Arbeit wissen wir: Junge Menschen erkennen soziale Ungerechtigkeiten schnell und möchten am liebsten gleich handeln. Diese Neugier wollen wir nützen und ihnen unsere Alltagsthemen von der Pflege bis zur Armut nahe bringen“, sagt Gregor Jakob-Feiks von youngCaritas Österreich. „Kinder und Jugendliche sind an sozialen Themen interessiert. Sie wollen Hintergründe und Zusammenhänge verstehen“, ergänzt Alice Uhl von der youngCaritas Wien.

„Die youngCaritas gibt jungen Menschen die Chance, sich in die Gesellschaft einzubringen und aktiv zu sein. Dafür werden ständig neue Formate entwickelt, die Jugendlichen die Möglichkeit bieten zu lernen und Engagement zu zeigen. Und dabei unterstützen wir die youngCaritas sehr gerne“, betont Ruth Goubran von der Erste Bank und Sparkasse, einem langjährigen Partner der Caritas.

Challenge accepted!

Raidah und Pedja von der NMS Quellenstraße zeigten sich überrascht, wie viele Menschen in Österreich von Armut betroffen sind. Bei Wissensstationen der CityChallenge haben sie am Dienstag gelernt, dass 14 Prozent der Bevölkerung armutsgefährdet ist. Und nach der Erarbeitung der Grundlagen haben die beiden mit ihren KlassenkollegInnen im carla am Mittersteig geholfen Kleidung zu sortieren und Möbel zusammenzubauen. Und am Ende des Tages wurden sie - sowie alle cityChallenge-TeilnehmerInnen - mit Urkunden als “OpenminderInnen” ausgezeichnet.

Highlights der ersten österreichweiten cityChallenge am 29. Oktober 2019:

Was passiert, wenn man plötzlich obdachlos wird? Sind Pflegewohnhäuser Hotels für Menschen im Alter 70+? Wie leben Menschen mit Behinderung? Und was passiert mit Kleiderspenden? SchülerInnen aus Wien, Baden und Hollabrunn suchen am 29. Oktober Antworten auf diese und andere Fragen. Bei der youngCaritas cityChallenge blicken die TeilnehmerInnen hinter die Kulissen von sozialen Themen und lösen im Team Aufgaben durch Mut und Engagement

Bei der cityChallenge in der St. Pölten & Niederösterreich West helfen junge Menschen beispielsweise im Sozialmarkt SoMa mit oder arbeiten in einer Tagesstätte gemeinsam mit Menschen mit psychischen Erkrankungen.

15 Klassen haben sich in Oberösterreich für die City Challenge der youngCaritas angemeldet. Rund 300 SchülerInnen werden jeweils einen Tag lang, von 29.10 bis 29.11.2019, mit der Rätselapp „Actionbound“ durch Linz oder Wels geschickt, um Orte für Menschen in Not kennenzulernen und sich danach konkret für ein Hilfsprojekt zu engagieren: Sowohl Kochen für das Helpmobil als auch das Renovieren von Krankenzimmern stehen am Programm.

Mit Nachhaltigkeit und sozialer Benachteiligung setzen sich Jugendliche bei der cityChallenge in Salzburg auseinander. Im Carlavelorep, einer Fahrradwerkstätte für junge Menschen ohne Beschäftigung, werden die TeilnehmerInnen beispielweise ihr Geschick unter Beweis stellen müssen. Im Albertus Magnus Haus, einer Einrichtung für Menschen mit chronisch-psychischen Erkrankungen, wird gemeinsam mit den BewohnerInnen gebastelt.

In der Steiermark startet die youngCaritas mit vier Einrichtungen in die erste cityChallenge: Mit dabei sind die Winternotschlafstelle in Graz, der Carla Shop Sortierstraße und das Projekt KAMBUKE - ein Projekt zur Eingliederung von Roma und Romnia in den Arbeitsmarkt. Und in der Auslandshilfe der Caritas Steiermark lösen die Schülerinnen und Schüler Aufgaben rund um langjährige Projekte in Afrika.

In Kärnten werden sich die Jugendlichen mit den Themen Armut und Obdachlosigkeit auseinandersetzen. Über die Rätselapp Actionbound müssen in einer Obdachloseneinrichtung und im CarlaShop Aufgaben gelöst und Herausforderungen bewältigt werden.

In Innsbruck begeben sich die SchülerInnen auf eine Schnitzeljagd durch Caritaseinrichtungen und erhalten Einblicke in die Jugendarbeit und Lernhilfe der Caritas, in das Leben von Menschen mit Behinderung oder in die Situation von wohnungslosen Menschen.

In Vorarlberg können sich die Jugendlichen an mehreren Standorten im Raum Bludenz sozialen Herausforderungen stellen. Mit dabei sind das Zäwas, ein Treffpunkt für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung und eine Suppenbar in der Innenstadt, das Sprungbrett-Lädele, wo man sich kreativ bei der Herstellung von kleinen Verkaufsgegenständen betätigen kann, sowie die Werkstätte der Caritas Vorarlberg.

 

Presseaussendung, 29. Oktober 2019