9 Jahre Krieg in Syrien – Caritas hilft Menschen vor Ort

6,2 Millionen Menschen sind innerhalb Syriens auf der Flucht, 5,6 Millionen Menschen sind in die Nachbarländer geflohen. Die Hilfe muss weitergehen.
 

Die humanitäre Krise für die Menschen in Syrien erreicht weiterhin neue und schlimme Ausmaße. „Seit Dezember wurden 900.000 Menschen in Nordwest Syrien vertrieben. 60% davon sind Kinder, 21% davon Frauen.“, so Andreas Knapp, Generalsekretär für Internationale Programme der Caritas Österreich und weiter: „Das übertrifft sämtliche Worst-Case-Planungen der humanitären Gemeinschaft. Die Nothilfe muss daher dringend weitergehen.“ Die Caritas Österreich arbeitet seit Beginn des Krieges 2011 mit lokalen Partnerorganisationen in Syrien und in den Nachbarländern Libanon und Jordanien. Nothilfe war der zentrale Ausgangspunkt für das Aufnehmen der Hilfsaktivitäten, Nothilfe ist noch heute ein zentrales Element in der Arbeit in Syrien und seinen Nachbarländern. Gemeinsam mit Nachbar in Not wurde wieder ein aktueller Aufruf für die Katastrophe in Idlib gestartet. Aber es geht auch darum längerfristige Perspektiven zu schaffen, denn dieser Krieg hat sich vom Bürgerkrieg zu einem vielschichtigen Konflikt mit internationaler Beteiligung entwickelt.

 

11,8 Millionen Syrerinnen und Syrer auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Der Krieg in Syrien wird im März 2020 neun Jahre alt und ist eine der komplexesten humanitären Krisen der Welt. 6,2 Millionen Menschen sind in Syrien auf humanitäre Hilfe angewiesen und 5,6 Millionen Flüchtlinge außerhalb. „Der Großteil der SyrerInnen lebt mittlerweile in bitterer Armut unter prekärsten Verhältnissen“, so Knapp, „Viele, die innerhalb des Landes geflüchtet sind, kehren deshalb in ihre Heimatorte zurück und leben dort unter gefährlichsten Bedingungen. Es mangelt an allen Ressourcen, wie sicheren Unterkünften oder Gesundheits- und Bildungseinrichtungen. 2,1 Millionen Kinder können nicht zur Schule gehen.“ Um finanziell über die Runden zu kommen nehmen Menschen gefährliche, ausbeuterische Arbeitsbedingungen in Kauf, Mahlzeiten werden gestrichen und auch Schulden angehäuft.

Den Menschen Perspektiven geben

 

25,67 Mio. Euro wurden von der Caritas Österreich für die humanitäre Hilfe in der Syrienkrise bisher aufgewendet. Die Hilfe konzentrierte sich in den ersten Jahren auf die akute Nothilfe – von Lebensmitteln, Hygieneartikeln, medizinische Versorgung, Shelter/Unterkunft – alles was zum Überleben wichtig ist.

 

Im Laufe der Jahre rückte der Fokus den Betroffenen Perspektiven zu geben in den Vordergrund. Angesichts der alarmierenden Zahlen von Kindern die nicht zur Schule gingen, entschied sich die Caritas in Kooperation mit den lokalen Partnern, den Fokus auf Bildung zu legen.

„Die Perspektivenlosigkeit ist für die Menschen besonders belastend. Seit Anfang September 2015 haben wir mit unseren Partnern darüber hinaus ein regionales Bildungsprogramm für syrische Flüchtlingskinder im Libanon und Jordanien gestartet, das insgesamt mehr als 10.000 Kinder und Jugendliche konkret hilft und unterstützt,“ erklärt Knapp, „Wir ermöglichen als Caritas Zugang zu Schulen, psychologische Betreuung. Doch klar ist auch: Wir müssen gegenwärtig deutlich mehr Hilfe leisten - nicht nur um Bildung und Therapien für Kinder zu ermöglichen, sondern auch, um ganz basale Versorgung mit Lebensmitteln, Wasser und Hygieneprodukten sicherzustellen."

 

Projekt CARMA zur kurzfristigen finanziellen Stabilisierung

Um Familien zu helfen, die durch den Krieg in Syrien ihre gesamte Lebensgrundlage verloren haben, erhalten besonders vulnerable Gruppen bargeldbasierte Unterstützung. Die Caritas Österreich hat dazu gemeinsam mit der Caritas Schweiz und anderen Partnern im August 2019 das Projekt CARMA (Cash Assistance in Re-Emerging Markets in Syria) gestartet. Die großteils EU finanzierte lebenserhaltende Hilfe unterstützt insgesamt über 1.500 Familien im ländlichen Raum Damaskus, Ost-Ghouta und Aleppo mit monatlichen Geldzuschüssen über einen Zeitraum von jeweils 6 Monaten. Dies soll helfen, schnell und kosteneffizient Grundbedürfnisse decken zu können und negative Bewältigungsstrategien zu reduzieren. Viele in Armut lebende Familien nehmen Schulden auf, um noch Essen kaufen zu können, nehmen ihre Kinder aus der Schule um sie stattdessen arbeiten zu lassen, oder können ihre Medikamente nicht mehr finanzieren. Die Bargeldzuschüsse ermöglichen den Menschen Flexibilität, Wahlmöglichkeiten, Würde und Selbstbestimmung, da sie als Betroffene am besten in der Lage sind, ihre eigenen Bedürfnisse zu priorisieren. Außerdem werden so auch automatisch lokale Märkte unterstützt. Das Projekt wird finanziert von ECHO (Generaldirektion für Humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz der Europäischen Kommission) sowie durch finanzielle Förderung der Konsortium-Partner.

 

Bitte unterstützen Sie die Caritas Hilfe vor Ort:

 

Mit 10 Euro wird ein Baby mit Zusatznahrung für eine Woche versorgt.

20 Euro kostet ein Hygienepaket für 3 Monate.

50 Euro kosten Gutscheine für Nahrungsmittel für einen Monat für eine fünfköpfige Familie.

 

Spendenkonto:

BAWAG P.S.K.

BIC: BAWAATWW

IBAN: AT92 6000 0000 0770 0004 BIC: OPSKATWW

Kennwort: Syrien

www.caritas.at/syrien

Presserückfragen:

Eunike de Wilde

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