Geschichte

Kinder spielen fröhlich auf einem Caritas-Lkw im Ferienlager Auhof 1946

Die Caritas seit 1900

Die Caritas im Laufe der Zeit

Caritas-LKW mit Kindern

Ein LKW der Caritas mit Kindern auf Erholungsferien 1947

Eingestürztes Haus in Süditalien

Die Caritas hilft im Rahmen der Erdbebenkatastrophe in Süditalien 1980

Caritas Hilfswägen in Süditalien 1980

Die Caritas hilft im Rahmen der Erdbebenkatastrophe in Süditalien 1980

Fröhliche Kinder im Ferienlager 1946

Kinder spielen fröhlich auf einem Caritas-Lkw im Ferienlager Auhof 1946

Kindergruppe in der Nachkriegszeit

Zuckerlieferung in der Nachkriegszeit

Die Caritas hilft mit einer Zuckerlieferung im Jahr 1946 der österreichischen Bevölkerung.

Caritas Zuckerlieferungen im Jahr 1946

Die Caritas unterstützt Familien in Österreich durch Zuckerlieferungen in der Nachkriegszeit.

 

Die Anfänge

Kurz nach der Jahrhundertwende finden in Österreich erste Caritaskongresse statt. Noch vor dem Ersten Weltkrieg wird beschlossen, Caritasverbände nach deutschem Vorbild zu gründen. Die Hilfe kann somit besser koordiniert werden.

In den ersten Jahrzehnten ist Caritasarbeit vor allem Nothilfe: Ausspeisungen und Kleiderabgaben lindern die Not der Bevölkerung während und nach dem Ersten Weltkrieg. Im Zuge der Kindererholungsaktion finden tausende Kinder aus den Städten Erholung bei Familien auf dem Land. Die "Caritas-Sterbevorsorge" bietet ärmeren Menschen die Möglichkeit, sich ein christliches Begräbnis zu sichern. Die "Bahnhofsmission" der Caritas kümmert sich vorwiegend um alleinreisende Mädchen, Heimkehrer, Vertriebene und Flüchtlinge.


Unterdrückung durch NS-Regime

Trotz starker Behinderung und der Auflösung von Hilfsorganisationen geht die Arbeit weiter: "Nichtarische" Familien erhalten Hilfe und Auswandererfürsorge. Eine Hilfsstelle im Erzbischöflichen Palais in Wien beherbergt verfolgte Katholiken. Jüdischen Kindern werden Taufscheine ausgestellt, um sie vor den Nazis zu schützen.


Nachkriegszeit in Österreich


Auf ihrer ersten Zusammenkunft kurz nach Kriegsende beschließt die Österreichische Bischofskonferenz, in jeder Diözese eine Caritasstelle als "bischöfliches Werk ohne Vereinsstatut" einzurichten. Die Caritashilfe im Nachkriegs-Österreich ist vor allem Inlandsarbeit: Hilfe für Hungernde, Vertriebene und Kriegsheimkehrer. Nordamerika, die Schweiz, Schweden und andere Staaten helfen Österreich mit Geld- und Sachspenden, die Caritas hilft bei der Verteilung.

In den ersten Nachkriegsjahren werden mehr als 250.000 Anfragen an den "Zentralen Suchdienst" der Caritas bearbeitet, 38.000 können positiv erledigt werden.

Ab 1949 bitten zahlreiche Helferinnen und Helfer der Caritas aus den Pfarren bei der Haussammlung um Geldspenden.


"Kindererholungsaktionen"

... werden wieder organisiert, nachdem sie in den Jahren zuvor von der NS-Volkswohlfahrt verboten wurden. Österreichweit werden in der Zeit von 1945-55 außerdem rund 600.000 Kinder und Jugendliche in 909 Kindergärten und Heimen betreut.
1948 wird in Innsbruck die erste Caritas-Familienhelferin angestellt, wenig später folgen Familienhelferinnen in Graz, Linz, Salzburg und Vorarlberg: Die Familienhelferin springt ein, wenn die Mutter durch Erkrankung oder Entbindung ausfällt.
Die 1950 von Prälat Leopold Ungar ins Leben gerufene SOS-Aktion bittet in regionalen Zeitungen und im Rundfunk um Hilfe für in Not geratene Mitbürger. Ursprünglich nur als eine einmalige Aktion in einer katholischen Wochenzeitung gedacht, entwickelt sich bald ein eigenes Referat.


Die 60er Jahre bis heute


Die "Wirtschaftswunderjahre" haben Folgen: Menschen, die den neuen Belastungen nicht standhalten, geraten ins Abseits.


Die Familienbande werden lockerer, die Anforderungen vor allem an alleinerziehende Mütter steigen. Die Caritas reagiert auf die gesellschaftlichen Veränderungen: Die Tätigkeitsbereiche werden stärker gegliedert, neue Referate entstehen. Individualhilfe und Sozialberatung lösen die Nothilfe der Nachkriegszeit ab. Ehe-, Familien und Lebensberatung werden österreichweit ausgebaut. Die Caritas Linz, Graz und Feldkirch richten zwischen 1955 und 1960 ein eigenes Referat für die Betreuung von Menschen mit Alkoholproblemen ein. Die Caritas Feldkirch eröffnet 1964 ihre erste Behindertenwerkstätte. Österreichweit werden Krankenfürsorge und mobile Altenbetreuung ausgebaut. Zahlreiche Altenwohnheime entstehen.


Neue Schwerpunkte


Der Ausbau der Hilfe für obdachlose und von Obdachlosigkeit gefährdete Menschen ist Schwerpunkt der Österreichweiten Caritasarbeit in den achtziger Jahren. Allein die Wiener Caritas eröffnet in dieser Zeit drei Häuser für obdachlose Frauen und Männer. Die Caritas Innsbruck schafft Wohnplätze für obdachlose Jugendliche und betreut ein Beschäftigungsprojekt für arbeitslose junge Erwachsene. Österreichweit bietet die Caritas Beratung und Hilfe für Menschen in finanziellen Schwierigkeiten an. Die Arbeit mit behinderten Menschen wird ausgebaut: Kleine Wohneinheiten entstehen, wo Kinder und Erwachsene mit Behinderungen eine geschützte Atmosphäre erleben.


Krieg und Flüchtlinge

Der Zusammenbruch des Ostblocks, der Fall des Eisernen Vorhangs und der Krieg im ehemaligen Jugoslawien lösen seit Beginn der neunziger Jahre Flüchtlings- und Wanderungsbewegungen aus. Die Caritas schickt Hilfslieferungen in Krisengebiete und richtet gleichzeitig Beratungsstellen und Notunterkünfte für die Flüchtlinge ein.

Die Arbeit der Caritas umfasst mittlerweile nahezu den ganzen Bereich des menschlichen Lebens: Kinder-, Behinderten-, Flüchtlings-, Obdachlosen- und Altenwohnhäuser, Mütter- und Familienhilfe, Ausbildungsstätten, mobile und stationäre Altenbetreuung, Hospizdienste, Betreuung von Alkoholkranken und Drogenabhängigen, mobile und stationäre Betreuung von obdachlosen Menschen, Rechtsberatung und Projekte für Langzeitarbeitslose sowie Katastrophen- und Entwicklungshilfe im Ausland.

Österreichische Caritas Präsidenten nach dem Zweiten Weltkrieg

Weihbischof Dr. Jakob Weinbacher (1947-1952)
Prälat Hermann Pfeiffer (1952-1964)
Prälat Dr. Leopold Ungar (1964-1991)
Mag. Helmut Schüller (1991-1995)
Franz Küberl (1995-2013)
DDr. Michael Landau (2013-2024)
Nora Tödtling-Musenbichler (seit 2024)