Caritas zu EZA-Erhöhung: Jetzt Menschenleben retten!

Auslandshilfe-Generalsekretär Christoph Schweifer: „Die Ankündigung die EZA-Mittel aufzustocken ist erfreulich, doch jetzt müssen Taten folgen. Die Not der Menschen muss der einzige Maßstab für Hilfe sein!“

"Das Mittelmeer ist zum Massengrab geworden. Millionen Menschen sind durch Hunger und Krieg zur Flucht gezwungen und viele von ihnen werden damit auch in den Tod getrieben. Wir dürfen nicht länger zuschauen, sondern müssen jetzt helfen“, appelliert Caritas Auslandshilfe-Generalsekretär Christoph Schweifer. Die Bundesregierung hatte angekündigt, dem Parlament am Montag ihre Pläne für die Erhöhung der EZA-Mittel vorzulegen.


„In der jüngsten Vergangenheit wurden Gelder massiv gestrichen, EU-weit müssen die Entwicklungshilfeleistungen aber jetzt sofort erhöht werden, um die dramatische Situation in den ärmsten Ländern unmittelbar zu lindern und um den Menschen vor Ort langfristig eine Lebensperspektive zu geben“, fordert Schweifer.

 

Stufenplan zur Erhöhung der EZA-Leistungen

Zwischen 2011 und 2015 wurden Gelder für die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit insgesamt um 60 Millionen gekürzt. „Diese bilaterale Hilfe hat jedoch eine besondere Bedeutung, denn damit werden Programme gegen Hunger und zur Sicherung des Überlebens von Millionen Menschen ermöglicht. In einem ersten Schritt gehören diese gestrichenen Mittel ausbezahlt und die Mittel langfristig aufgestockt“, so Schweifer. „Wir brauchen einen Stufenplan, mit dem die Mittel für die direkte EZA-Projekthilfe zumindest auf 150 Millionen Euro pro Jahr verdoppelt werden. Vor allem die ärmsten Länder, südlich der Sahara, müssen im Fokus unserer Hilfe stehen.“


Österreich wendet derzeit nur 0,26 Prozent der Wirtschaftsleistung für Entwicklungshilfe auf und bleibt damit deutlich hinter dem UNO-Ziel von 0,7 Prozent zurück. „Aktuell bringt die Bundesregierung nicht einmal die Hälfte jener 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die Entwicklungszusammenarbeit auf, zu denen sie sich seit Jahrzehnten regelmäßig verpflichtet hat“, erläutert Schweifer. „Jetzt geht es darum, dass die Regierung ihrer Verantwortung nachkommt, gemeinsam nachdenkt und handelt!“

 

Aufstockung des Auslandskatastrophenfonds, jetzt!

"Die weltweiten Katastrophen nehmen bedauerlicher Weise zu, immer mehr Menschen sind an Leib und Leben bedroht. Österreichs Regierung muss jetzt endlich ihr Versprechen wahr machen und wie im Regierungsübereinkommen vereinbart die Budgets für Katastrophenhilfe und Entwicklungshilfe erhöhen“, so Schweifer. „Die Aufstockung des Auslandskatastrophenfonds von derzeit 5 auf 20 Millionen steht so auch schon im Regierungsprogramm. Bisher ist diese aber noch nicht umgesetzt worden. Jetzt müssen diesen Worten endlich Taten folgen! Auf diese Weise kann Österreich mithelfen, dass mehr Menschen nach einer Katastrophe wie aktuell in Nepal, oder Menschen auf der Flucht vor Krieg und Gewalt, wie in Syrien, wieder Mut fassen können und die Chance auf ein menschenwürdiges Leben haben.“