Erdbeben Haiti 2010

Erdbeben Haiti 2010

Schweres Erdbeben erschüttert Haiti

Ein Erdbeben mit der Stärke von 7,2 hat am Samstag Haiti erschüttert. Die Behörden befürchten hohe Opferzahlen, derzeit sind über 300 Tote bestätigt, rund 1.800 Menschen wurden verletzt. Im Jahr 2010 (siehe Foto) hatte ein Erdbeben mit der Stärke 7 auf der Richterskala rund 200.000 Menschenleben gefordert. 

Das Erdbeben hat sich in der Nähe der Gemeinde Saint-Louis-du-Sud ereignet, es wird von zerstörten Gebäuden und Todesopfern berichtet. Das tatsächliche Ausmaß ist aktuell unklar, die Kommunikation in das betroffene Gebiet ist teilweise unterbrochen. 

Der Karibikstaat Haiti ist geprägt von Armut und politischer Instabilität. Nach dem verheerenden Erdbeben 2010 und darauffolgenden Hurrikans (z.B. Hurrikan Matthieu 2016) war der Wiederaufbau von großen Schwierigkeiten begleitet. Auch politisch kommt das Land nicht zur Ruhe: Im Juli wurde Präsident Jovenel Moise ermordet, nun trat der dazu nominierte Untersuchungsrichter zurück, da er um sein Leben fürchtet. Entführungen – auch in der „normalen“ Bevölkerung - stehen an der Tagesordnung. Die Sicherheitssituation ist aktuell so angespannt wie nie zuvor. 

Die Caritas ist im laufenden Kontakt mit den Partnern vor Ort und bereit Hilfe zu leisten, wenn diese gebraucht wird. 

Mit Ihrer dauerhaften Spende an den Katastrophenfonds können wir im Krisenfall rasche und unbürokratische Hilfe leisten. Danke für Ihre Spende!

Update 19.08.2021: Caritas-Hilfe in Haiti geht weiter

Auslandshilfe-Generalsekretär Knapp: „Wir dürfen die Menschen in Haiti jetzt nicht im Stich lassen“

Das Erdbeben im Südwesten Haitis hat bisher mehr als 2000 Todesopfer gefordert, Zehntausende sind verletzt. Zahlreiche Menschen haben ihre Häuser und ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Die heftigen Regenfälle der letzten Tage verschlimmern die Situation zusätzlich. Andreas Knapp, Auslandshilfe-Generalsekretär der Caritas Österreich: „Haiti ist ein vergessenes Eck auf der Landkarte. Und dass sich das Land nach wie vor in einer sehr schwierigen politischen Lage befindet, macht die Situation und auch die Hilfe jetzt zusätzlich schwierig. Die Bevölkerung Haitis ist zum Großteil von extremer Armut betroffen. Außerdem hat Hurrikan Matthew 2016 genau in dieser Region schon große Zerstörungen angerichtet. Und jetzt setzt der Tropensturm Grace den Menschen in der Erdbebenregion zusätzlich zu.“

Trotz der fordernden Umstände sind Hilfsorganisationen bereits aktiv. Unmittelbar nach der Katastrophe hat die lokale Caritas damit begonnen, für die Ärmsten unter den Betroffenen Nothilfe zu leisten. Verteilt werden Nahrungsmittelpakete, Seife, Hygienemasken, Zelte, Schlafsäcke und Wasser. Parallel dazu laufen Vorbereitungen für ein Projekt, mit dem mittellose Familien finanziell unterstützen werden. Ein Team von Caritas Schweiz ist in der Katastrophenregion unterwegs, um die Nothilfe mit den Partnerorganisationen einzuleiten.

Generalsekretär Knapp: „Die vielen Traumata der letzten Jahre – Erdbeben, Hurrikan, Gewalt, Ernährungskrisen – kommen wieder hoch, die Menschen stehen unter Schock. Sie brauchen weiterhin dringend unsere Hilfe. Wir dürfen die Menschen in Haiti – trotz der dramatischen Situation in Afghanistan und Nachbarländer – gerade jetzt nicht vergessen.“