Immer mehr Menschen stehen am Monatsende vor der Frage, ob sie das restliche Geld für Essen oder Heizen ausgeben sollen. Für beides reichen die Mittel nicht aus. Seit Jahren steigen die Wohnkosten, während die Reallöhne im Niedriglohnbereich sogar sinken. Familien müssen oft mehr als die Hälfte ihres Einkommens für Wohnen und Heizen ausgeben.
Laut offiziellen Daten der Statistik Austria waren es im Jahr 2016 rund 229.000 Menschen in ganz Österreich, die nicht in der Lage waren, ihre Wohnung in angemessener Weise warmzuhalten. Auch hier sind es häufig Alleinerziehende, MindestpensionistInnen oder Familien mit mehreren Kindern, die in den eigenen vier Wänden frieren müssen.
Es besteht ein sehr deutlicher Zusammenhang zwischen dem Rechtsverhältnis an der Wohnung (Miete/Eigentum), der Wohnkostenbelastung und Armutsgefährdung. Durch - im Verhältnis zu ihrem Einkommen - hohe Wohnkosten, gehen dauerhafte Armutsrisiken oft mit Mietverhältnissen einher:
Die Menschen kommen nicht mehr, um vielleicht wie früher Unterstützung für den Schulschikurs der Kinder zu erhalten. Heute geht es um Existenzielleres. Sie suchen etwa Hilfe, weil sie ihre Mieten oder Energierechnungen nicht mehr begleichen können.
Insgesamt sind es mehr als 65.000 Menschen pro Jahr, die in den Sozialberatungsstellen der Caritas Unterstützung bekommen.