Caritas trauert um Ruth Pfau

Die Caritas St. Pölten trauert um Dr. Ruth Pfau. Die Ärztin und Ordensschwester ist im Alter von 87 Jahren in Karachi in Pakistan gestorben. Seit zwei Jahrzehnten arbeitet die Caritas St. Pölten mit Ruth Pfau und ihren Gesundheits- und Schulprojekten sowie mit dem von ihr gegründeten Hilfswerk Marie-Adelaide-Leprosy-Centre (MALC) eng zusammen. „Diese Zusammenarbeit werden wir auch in Zukunft fortsetzen“, unterstreicht Lukas Steinwendtner, der Leiter der Caritas Auslandshilfe St. Pölten.

1960 ist die deutsche Ordensschwester und Ärztin zufällig nach Pakistan gekommen.  Heute gilt sie als „Mutter der Leprakranken“. Ihre Lebensaufgabe war die Heilung von an Lepra erkrankten Menschen. Dafür wurde sie in Pakistan für ihre Verdienste und für die Umsetzung ihres Gesundheitsprogrammes als Beraterin für Leprafragen im Rang einer Staatsekretärin ernannt.

„Mit ihrer unglaublichen Energie und ihrem starken Glauben hat sie es geschafft, fast unmögliches wahr werden zu lassen“, würdigt der St. Pöltner Caritasdirektor Hannes Ziselsberger das Lebenswerk von Dr. Ruth Pfau. Ziselsberger hatte vor 15 Jahren als junger Caritasmitarbeiter die engagierte Frau kennengelernt.

An sein erstes Treffen mit Ruth Pfau im Jahr 2010 erinnert sich Andreas Zinggl, Pakistan-Länderreferent der Caritas St. Pölten, als ein Fünftel des Landes unter Wasser stand. „Natürlich ist es sinnlos weiter zu machen“, sagte sie damals. Und ergänzte: „Aber nichts zu tun ist noch sinnloser. Also machen wir weiter.“ Und wir machten weiter. Nothilfe für mehr als eine halbe Million Menschen, der Wiederaufbau von über 4000 Wohnhäusern und nebenbei die laufenden Programme zur Schulbildung für mittlerweile tausende Kinder aus ärmsten Verhältnissen allein mit Unterstützung der Caritas. Und darüber hinaus das Lepraspital in Karatschi, das Netz von hunderten Gesundheitsstationen im ganzen Land, Augenkliniken und Therapieeinrichtungen für Menschen mit Behinderung. „Ruth Pfau hatte Recht. All das nicht zu tun wäre sinnloser gewesen. Wir machen weiter. Auch jetzt – gerade jetzt. Ganz im Sinne von Ruth Pfau“, sagt Andreas Zinggl von der Caritas St. Pölten.

Erst vor wenigen Monaten hat die Caritas St. Pölten ein neues 300.000 Euro starkes Bildungsprogramm in Pakistan gestartet, das jungen Menschen aus benachteiligten Bevölkerungsgruppen Chancen bietet, sich aus der Armut zu befreien. Unterstützt werden dabei in den kommenden drei Jahren: 1300 Kinder und Jugendliche mit Kindergarten- und Schulgeld, 250 junge Frauen beim Berufseinstieg, 27.000 Kinder und Mütter bei Impfungen und Ernährungsprogrammen sowie 400 Menschen mit Behinderungen mit Physiotherapien und medizinischen Hilfsmitteln.

 

Spenden für Ruth Pfau – Projekt Bildung

Caritas St. Pölten, Raiffeisenbank St. Pölten
IBAN: AT28 3258 5000 0007 6000, BIC: RLNWATWWOBG

Dr. Ruth Pfau und die Caritas
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