Brunnenhof der Stadtpfarrkirche Graz, Herrengasse 23

#Licht für die Bildung: Lichtermeer in Graz für Recht auf Bildungsabschlüsse

Am Donnerstag, dem 12. Dezember, weisen Schülerinnen und Schüler der Grazer Caritas-Schulen um 17 Uhr auf die Notwendigkeit von Bildungsabschlüssen hin. Stein des Anstoßes war die drohende Abschiebung einer Schülerin des Abschlussjahrgangs der Caritas-Fachschule in Graz. Kolleginnen und Kollegen initiierten daraufhin das für 12. Dezember im Brunnenhof der Grazer Stadtpfarrkirche in der Herrengasse 23 geplante Lichtermeer. Die Kundgebung findet in der Freizeit der Jugendlichen statt und versteht sich als Appell für das Recht auf Ausbildungsabschlüsse junger Menschen.

Gegen erzwungene Ausbildungs-Abbrüche

Seit vergangener Woche beweisen junge Menschen in Graz verstärkt Solidarität. Weil mehrere ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler in Grazer Caritas-Schulen von Abschiebung bedroht sind, gehen Schülerinnen und Schüler nach einem Solidaritäts-Gebet und einer Schulversammlung in der Grazer Grabenstraße vergangene Woche nun in die Öffentlichkeit. In ihrer Forderung nach dem Recht auf Ausbildungsabschlüsse werden die Jugendlichen von der steirischen Caritas unterstützt. Wenngleich die Kundgebung außerhalb der Schulzeit abgehalten und von den Jugendlichen autonom organisiert werde, sei man inhaltlich vollends bei den in Ausbildung befindlichen jungen Menschen, erklärt Rolf Spiegel von der Caritas der Diözese Graz-Seckau. Auch hinsichtlich Asylfragen habe Ausbildung stets Vorrang.

Bildungsabschluss hat Vorrang

„Als Caritas respektieren wir die Gesetzeslage. Gleichzeitig fordern wir aber, dass es für junge Menschen möglich sein muss, ihre angefangene Ausbildung auch abzuschließen.“ Schulbesuch und Lehre seien angesichts der sich oft über mehrere Jahre hinziehenden Asylverfahren eine notwendige Möglichkeit, mit Österreicherinnen und Österreichern regelmäßig in Kontakt zu sein, betont die Caritas der Diözese Graz-Seckau. Sinn mache eine abgeschlossene Schul- oder Berufsausbildung selbst im Falle einer Abschiebung. „Sollte im Anschluss kein Asylstatus gewährt werden, können die Betroffenen nach einer absolvierten Ausbildung immer noch einen wertvollen Beitrag zur Gesellschaft und deren Entwicklung in ihrer ursprünglichen Heimat leisten“, sagt Rolf Spiegel, der als Bereichsleiter für Bildung und Interkultur seitens der steirischen Caritas für die vier Caritas-Schulen in der Steiermark verantwortlich zeichnet.

Bildungsanbieter Caritas

Die Caritas der Diözese Graz-Seckau ist Rechtsträger der Caritas-Schulen an den Standorten Rottenmann, Graz Wielandgasse und Graz Grabenstraße. Mehr als 1.500 Schülerinnen und Schüler besuchen die in Graz angesiedelte Fachschule für Wirtschaftliche Berufe, die HLW Sozialmanagement und das Ausbildungszentrum für Sozialberufe sowie das Bildungszentrum Nord in Rottenmann. Damit ist die Caritas der Diözese Graz-Seckau der größte Träger im steirischen Privatschulbereich.