Orthopädische Operationen für Kinder mit Behinderung - DR Kongo

Das Leben vieler Menschen in der Demokratischen Republik Kongo ist nach wie vor von jahrelangen Kriegen, Korruption und Misswirtschaft geprägt. Ein Großteil der Bevölkerung des Landes lebt in Armut und das staatliche Sozial- und Gesundheitssystem ist nur rudimentär ausgebaut und faktisch nicht funktionsfähig. Unter diesen Umständen haben es Menschen mit Behinderungen besonders schwer.

Oft herrscht in der Familie Scham beim Aufziehen eines Kindes mit Behinderung. Außerdem spielen wirtschaftliche Sorgen eine große Rolle, da eine nötige Operation nicht leistbar ist. Die beeinträchtigten Kinder befinden sich aufgrund der Folgen ihrer Behinderung (weil sie z.B. nicht in die Schule gehen können) in einer ständigen Abhängigkeit von ihrer Familie.

In einigen von der Caritas Österreich unterstützten Zentren in 4 Provinzen erhalten Kinder mit körperlichen Behinderungen orthopädische Operationen und professionelle Nachbetreuung. Die Patienten leiden meist an Lippenspalten, Klumpfüßen oder Fußfehlstellungen und sind somit nachhaltig beeinträchtigt. Sie erhalten notwendige Operationen, Therapien sowie lokal gefertigte orthopädische Hilfsmittel. Die Operationen werden von einem Team aus Ärzten der belgischen Organisation "Chaine d’Espoir Belgique“ aber auch von ausgebildeten lokalen Chirurgen durchgeführt. Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts ist auch die Behandlung von Klumpfüßen durch die sogenannte Ponseti-Methode. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass angeborene Fußfehlstellungen nichtoperativ korrigiert werden können. Dabei werden die Füße bereits kurz nach der Geburt vorsichtig in die richtige Stellung gedehnt und in Gips gelegt. Durch dieses Vorgehen werden Sehnen und Bänder sanft gedehnt und Knochen schonend umgeformt. Dieser Vorgang wird etappenweise wiederholt, bis die Fehlstellung vollständig korrigiert ist.

Um die oft versteckt lebenden Kinder zu erreichen und um betroffene Familien auf die Möglichkeit einer Operation aufmerksam zu machen, fährt ein Team regelmäßig besonders in entlegene Dörfer. Seit dem Jahr 2014 konnten durch diese Maßnahmen insgesamt 559 Kinder (486 Operationen / 73 Behandlungen nach der Ponseti-Methode) wieder gehen und haben dadurch nachhaltig Selbständigkeit erlangt.

Die Kosten des Projekts werden mit 30.000,00 Euro von Stadt Wien und auch durch Spenden aus Österreich finanziert.