Geflüchtete Kinder halten Schilder mit "Dankeschön" in die Höhe

© Caritas

Medizinische Versorgung und Bildungsaktivitäten für geflüchtete Menschen – Ägypten

In Ägypten gestrandete geflüchtete Menschen aus Syrien und kriegsgeplagten afrikanischen Staaten müssen mit einem Minimum an Unterstützung auskommen, das kaum zum Überleben reicht. Die Caritas füllt Lücken im Gesundheits- und Bildungsbereich, indem sie Zuschüsse für Härtefälle bereitstellt und eröffnet somit neue Chancen für die Menschen.

 

Nachdem vormalige Fluchtrouten über den Balkan oder Libyen geschlossen wurden bzw. schwerer zugänglich geworden sind, hat sich Ägypten zu einem neuen Brennpunkt der Fluchtbewegung entwickelt. Aktuell sind mehr als 190.000 geflüchtete Menschen beim UNHCR in Ägypten registriert – mehr als zwei Drittel davon stammen aus Syrien. Menschen, die vor dem anhaltenden blutigen Bürgerkrieg in ihrer Heimat geflohen sind und alles verloren haben – ihre Familien, ihre Arbeit, ihr Zuhause – kämpfen in Ägypten erneut ums Überleben.

 

Kein Zugang zu staatlichen Leistungen

Die Unterstützung durch internationale Hilfsorganisationen hat nämlich mit den enormen Bedürfnissen in allen Bereichen bei weitem nicht Schritt gehalten. Da geflüchtete Menschen in Ägypten großteils nicht arbeiten dürfen, müssen sie sich durch schlecht bezahlte Schwarzarbeit über Wasser halten und sind durch ihren unsicheren Status einem höheren Risiko ausgesetzt, Opfer von physischer, psychischer und sexueller Gewalt zu werden. Zugangsbarrieren zu staatlichen Leistungen wie Gesundheitsversorgung, psychosozialer Unterstützung und Bildung erschweren den Alltag der Menschen zusätzlich und leider können diese Leistungen auch nur teilweise durch Hilfsorganisationen abgedeckt werden.

 

Unterstützung in Härtefällen

Die Caritas nimmt sich jener Härtefälle an, die durch das Versorgungsnetz fallen und dringend Unterstützung brauchen. Dazu arbeitet die Caritas mit dem lokalen Partner „St. Andrew’s Refugee Services“ zusammen, der auf jahrzehntelange Projekterfahrung in den Bereichen Rechtsberatung, Bildung, psychosoziale Unterstützung und Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen zurückblicken kann.

 

Hörgeräte, Brillen, Krücken, Behandlungen

Ziel des Projektes ist es, 200 geflüchteten Menschen Zuschüsse zur Verfügung zu stellen, die für Bildungsaktivitäten bzw. zur Finanzierung dringender medizinischer Behandlungen oder Medikamente verwendet werden können. Der Verwendungsweck ist natürlich an die individuelle Situation der Menschen angepasst. Im Gesundheitsbereich kann es sich beispielsweise um folgende Interventionen handeln: Anschaffung eines Hörgerätes/einer Brille/ von Krücken, Finanzierung von Dialysebehandlungen, ärztlicher Beistand bei einer Geburt oder Finanzierung von zahnärztlichen Behandlungen.

Im Bildungsbereich können Gebühren für den Besuch von Schulen, Colleges, Berufsschulen oder der Universität übernommen, bzw. Englisch- und Arabischkurse finanziert werden.

Durch Erweiterung ihrer Wissens und ihrer Kenntnisse erhalten Flüchtlinge die Chance, sich eine unabhängigere Zukunft aufzubauen, medizinische Hilfe stellt sicher, dass Menschen auch in der aktuellen Notlage adäquat versorgt werden.