Ein Haus für das Leben - Landwirtschaftsprojekt in Uganda

Unser Auslandprojekt „Äcker, auf denen die Zukunft wächst“ trägt Früchte. Das Gemeinschaftshaus in Loyoro schafft Sicherheit in der gesamten Region. Dank Lokalaugenschein unserer Referentin Alexandra Blattnig erhalten wir Einblick in das bunte Leben, das sich rund um das Gemeinschaftshaus abspielt.

Kendress (24), Docus (38) und Alexandra (40) haben eines gemeinsam. Die drei Frauen fühlen sich in dem Gemeinschaftshaus in Loyoro wohl und eng damit verbunden. Kendress und Docus leben in Fußmarschnähe davon, in einem Hütten-Dorf, das mit einem dichten Strohzaun umgeben ist – als Schutz vor den Wildtieren.

 

“Das Haus ist unsere Mitte“

Das Gemeinschaftshaus liegt in der Ortschaft Loyoro und ist geographisch so günstig gelegen, dass es Frauen aus mehreren umliegenden Hütten-Dörfern erreichen können. So wie Kendress und Docus kommen sie regelmäßig hierher, legen gemeinsam Saatgut-Vorräte an, bewahren im Safe ihre Gelder, und treffen sich immer wieder zu Schulungen und zu gemeinsamen Festen. „Das Haus ist unsere Mitte“, lacht Kendress und zeigt unserer Projektreferentin Alexandra Blattnig, was sie unlängst auf einer der Nähmaschinen des Gemeinschaftshauses gezaubert hat: neue Kleidung und sogar ein Paar neue Schuhe!

574 Menschen profitieren als TeilnehmerInnen des Projekts. „Die allermeisten davon sind Frauen. Sie alle sind verantwortlich für die Ernährung, Ausbildung und Gesundheit der Familie“, weiß Blattnig. Und die Familien sind wahrlich nicht klein. Kendress, die die Arbeit in der Schmuckproduktion und Schneiderei schätzt, hat drei Kinder, während Docus sieben Kinder zu ernähren hat. Sie arbeitet am liebsten im Gemeinschaftsgarten.Die beiden Frauen halten zusammen und helfen sich gegenseitig. „Auch das ermöglicht das Projekt rund um das Gemeinschaftshaus. Die Frauen bilden eine Solidargemeinschaft, die es ohne Zentrum in der Form nicht gäbe“, erklärt Blattnig. Sie schätzt, dass mit dem Gemeinschaftshaus indirekt fünfmal so viele Menschen, also mehr als 2.800 Menschen, profitieren.

Ein Haus für das Leben

So sehen die Wohn- und Vorratshütten der Menschen in ihren Dörfern aus.

Im Haus wird gearbeitet. In den Säcken im Hintergrund wird Saatgut gelagert.

Auf den Gemeinschaftsgärten arbeiten und lernen die Frauen miteinander.

Verlässliche Partner vor Ort

Blattnig lebt zwar im weit entfernten Kärnten, bereist das Projekt aber einmal im Jahr. „Wir evaluieren und planen die nächsten Schritte immer vor Ort. Es ist toll zu sehen, was unsere Projektpartner mit relativ bescheidenen Mitteln leisten.“ Die Partner vor Ort, das ist vor allem Pater Philip Amek, der das Projekt auch ins Leben gerufen hat und Pater Andrew Mitema, der es nun tagtäglich mit großem Engagement vorantreibt. Das Programm kann sich sehen lassen: Neben dem großen Gemeinschaftsgarten, auf dem Unterricht in Ackerbau, Saatgutaufbewahrung, Werkzeugkunde und Regenwasserspeicherung angeboten wird, gibt es Kurse fürs Schneidern und Nähen, für die Schmuckproduktion aus Papier, fürs Haareschneiden, für die Haushaltsführung. Eine Gruppe spart und verwaltet die Gelder, es gibt Trainings in Honigproduktion und sonntägige Clubtreffen für die Jugendlichen. Alles findet im oder rund um das Gemeinschaftshaus statt. Es ist ein Zentrum der Bildung und des Lebens. Und das Beste daran: „Dieses Projekt trägt Früchte“, so Blattnig. „Dank Spendengeldern aus Kärnten gibt es mittlerweile fünf Gemeinschaftshäuser in fünf Dörfern so wie in Loyoro!“

Über diesen Blog

Im Blog "Für eine Zukunft ohne Hunger" erzählen Caritas-HelferInnen von vor Ort. Was haben sie gesehen? Warum wird Hilfe benötigt? Und wie wird geholfen?

ein kleines Kind hockt barfuß in einer ausgetrockneten Landschaft, welche bis zum Horizont von Dürre gezeichnet ist
Für eine Zukunft ohne Hunger

Helfen Sie uns im Kampf gegen den Hunger!

Teil der Caritas-Community werden