Kinder im Südsudan

Schule für Flüchtlingskinder in Juba - Südsudan

 

Schulbildung für südsudanesische Flüchtlingskinder in Juba: Bildung mildert die psychologischen Belastungen von Kriegs- und Gewalterfahrungen und bedeutet ein gewisses Maß an Normalität und Stabilität im Alltag der Kinder. Zudem hat Bildung eine wichtige Schutzfunktion vor Ausbeutung und Missbrauch. 

Im Südsudan mussten seit Ausbruch des Bürgerkriegs 2013 rund vier Millionen Menschen - ein Drittel der Bevölkerung - vor Gewalt und Konflikt flüchten. Viele von ihnen sind Kinder, die mit den Angehörigen ihre vertraute Umgebung verlassen mussten.

Mit den Millionen Menschen, die auf der Flucht sind, hat sich die Lage für die Kinder noch drastisch verschlechtert. Gerade Flüchtlingskinder haben oft keine Möglichkeit, über einen längeren Zeitraum die Schule zu besuchen. Die Bildungskennzahlen für den Südsudan sind unter den weltweit schlechtesten. Unicef schätzt, dass über eine Million Kinder im Volksschulalter nicht zur Schule gehen. Die „completion rate“, also die Anzahl der Kinder, die die Schule auch abschließen, ist eine der schlechtesten weltweit. 

Fotos aus der Schule

Eröffnungsfeier der Schule

Feierliche Eröffnung mit Helene Unterguggenberger von der Caritas Österreich

Auch Vorschulkinder werden unterrichtet

Stundenplan der fünften Klasse

Schulbildung für 3.000 Flüchtlingskinder

Damit auch die Flüchtlingskinder eine Chance auf Schulbildung haben, finanziert die Caritas eine Schule in der Hauptstadt Juba. In der Pfarre Gumbo in der südsudanesischen Hauptstadt Juba haben etwa 12.000 Vertriebene Zuflucht gefunden. Das dortige Flüchtlingscamp wird vom indischen Salesianerpfarrer George Kainikunnel geleitet, dem vor allem die Schulbildung der Kinder ein groß es Anliegen ist.

In der Schule erhalten 2.287 Kinder aus dem Flüchtlingscamp in Gumbo und der umliegenden Gemeinde eine Grundschulbildung. Die Schule besteht aus zwölf Grundschulklassen. Der Bau der Schule und einer kleinen Schulbibliothek wurde mit Mitteln der Caritas finanziert. An die Schule ist auch ein kleiner Kindergarten angeschlossen. Alle Kinder bekommen eine tägliche Schuljause. Insgesamt führen 62 Lehrer*innen den Unterricht. Da der Raum für so viele Kinder nicht ausreicht, findet der Unterricht in zwei Schichten statt. Es gibt eine Vormittagsschule von 8 bis 13 Uhr und eine Nachmittagsschule von 14 bis 18 Uhr. 
 

Chance für Mädchen

Die Schulen in Gumbo legen einen besonderen Fokus auf die Teilnahme von Mädchen. Sie haben die größten Hindernisse im Südsudan zu überwinden, um Schulbildung zu erhalten. Es gibt daher ein Paket an Maßnahmen, wie z.B. Verteilung von Hygieneartikeln, das die Gründe für die Abwesenheiten von Mädchen vom Schulunterricht bzw. ihren Schulabbruch analysiert und entsprechende Lösungen anbietet. 
 

Freundschaften zwischen verfeindeten Ethnien zu schließen

Isabella Michael, die 25-jährige Schulleiterin ist besonders stolz darauf, dass sie mit ihrem LehrerInnenteam den Kindern, die so viel durchmachen mussten, nun zumindest eine gute Schulbildung ermöglichen können. Zudem kümmern sie sich auch am Wochenende um die Kinder. Die Schulleiterin: „Neben dem formalen Schulbetrieb geht es mir besonders um gute Verständigung zwischen den Flüchtlingskindern und den Kindern unserer Dörfer hier.   Unsere Kinder sollen die Chance bekommen, Freundschaften zwischen verfeindeten Ethnien schließen zu können. Dabei helfen Sport- und Kulturveranstaltungen. Dies macht uns Hoffnung auf eine friedlichere Zukunft“.  

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