Vom Rebellen-Kommandanten zum Bauernführer

Issa Mussa war bis vor kurzem noch Rebellen-Führer, um gegen Ungerechtigkeiten der südsudanesischen Zentralregierung anzukämpfen. Er hat die Waffen niedergelegt, um sie gegen landwirtschaftliches Gerät einzutauschen. Die Caritas unterstützt ihn dabei, wieder zurück in ein gewöhnliches Bauernleben zu finden.

Der ehemalige Rebellen-Kommandant Issa Mussa aus dem kleinen Dorf Nagbogbo nahe der Grenze zum Kongo ist erleichtert, dass er sich nach der Unterzeichnung des Friedensabkommen zwischen der Rebellenfraktion und der Landesregierung von Gbudue-State jetzt wieder der Landwirtschaft widmen kann.  

Dies sah noch vor ein paar Monaten anders aus. Die ehemaligen „Arrow Boys“, eine traditionelle „Bürgerwehr“ der Azande-Volksgruppe hat sich vor vielen Jahren als Selbstverteidigung gegen die Gräueltaten der Lord Resistance Arme gebildet. Mitte 2016 wendeten sich die Mitglieder gegen die Zentralregierung in Juba, um für mehr Gerechtigkeit und Unabhängigkeit zu kämpfen.

Erst als sich kirchliche und islamische Geistliche unter der Führung von Bischof Eduardo Hiiboro für ein Friedensabkommen und die Amnestie der oppositionellen Kämpfer einsetzten, wurden die Waffen zum Schweigen gebracht.

Der Bauernführer
Genossenschaft von 84 Bauernfamilien

Die Caritas Österreich unterstützt lokale Partner.

Issa Mussa ist verantwortlich für eine Genossenschaft von 84 Bauernfamilien, um effizienter zu produzieren und die Vermarktung zu erleichtern.

Edward Rabbi vom Caritas-Österreich-Büro unterstützt die Bauerngruppen und lokale Partner in fachkundiger Beratung.

Während Dorfversammlungen wird versucht, Ex- Rebellen zu motivieren, über landwirtschaftliche Projekte die Reintegration zu erleichtern.

Neuanfang in der Landwirtschaft

Nun geht es darum einen Neuanfang zu wagen und die Waffen gegen landwirtschaftliche Geräte einzutauschen, um Nahrungsmittel für den Lebensunterhalt ihrer Familien zu produzieren.

Die Reintegration stellt sich nicht leicht dar, da es an Ausbildung und landwirtschaftlichen Starthilfen fehlt. Das Caritas-Büro im Südsudan in Yambio unterstützt lokale Partner, um die Integrationsprozesse von Ex-Rebellen in den vom Bürgerkrieg betreffenden Regionen zu erleichtern. Hierbei geht es vorrangig um landwirtschaftliche Ausbildung, verbessertes Saatgut und Verminderung der Ernteverluste.

Über den Autor – Matthias Fettback

Matthias Fettback aus Aachen ist Diplom-Agrar-Ingenieur mit Fachrichtung Tropenlandwirtschaft und seit 1984 in Afrika im Bereich ländlicher Entwicklung tätig, u.a. in der…

Rechts im Bild: Matthias Fettback

Über diesen Blog

Im Blog "Für eine Zukunft ohne Hunger" erzählen Caritas-HelferInnen von vor Ort. Was haben sie gesehen? Warum wird Hilfe benötigt? Und wie wird geholfen?

ein kleines Kind hockt barfuß in einer ausgetrockneten Landschaft, welche bis zum Horizont von Dürre gezeichnet ist
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