Junge mit Kapuze hält ein Kleinkind am Arm

© Eduard Bizgu

Caritas: Krieg und Krisen drohen Kindern die Gegenwart und Zukunft zu rauben

Mehr Kinder denn je sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Caritas bittet um Spenden für Kinder in Not.

Wien – „Es ist ein trauriger Rekord, der sich jetzt aufgrund der Zunahme von Konflikten und multiplen, sich gegenseitig verstärkenden Krisen, ereignet: 110 Millionen Kinder – mehr als je zuvor – sind heute auf humanitäre Hilfe angewiesen“, so Caritas Präsident Michael Landau. Der Krieg in der Ukraine, die Zunahme von Konflikten und die Klimakrise verschärfen die Situation nach der Corona-Pandemie nochmals enorm. Millionen Kinder sind in extremen Notlagen.

Kindheit im Krieg oder auf der Flucht: Wenn aus Träumen Traumata werden

Kinder, die in Kriegs- oder Konfliktgebieten oder auf der Flucht aufwachsen, sind nicht nur enormen Gefahren ausgesetzt, sondern in allen Lebensbereichen massiv benachteiligt. In der Ukraine-Hilfe der Caritas wird dies erneut sichtbar, so Landau: „Seit dem Angriff auf die Ukraine vor einem Jahr ist für die Kinder vor Ort nichts mehr so wie es einmal war. Viele Kinder, die in umkämpften Gebieten gefangen sind, haben keinen Zugang zu medizinischer Versorgung und humanitärer Hilfe. Sie leben durch den Krieg in Armut und Isolation: In Kellern, ohne Toiletten, ohne Licht, ohne Wasser.“ Viele Familien bleiben in der Ukraine, um ihre Häuser, ihre Ehemänner, Eltern oder Haustiere nicht zurückzulassen, andere wiederum flüchten.

Landau: „Häufig sind es Mütter oder ältere Menschen, die mit ihren Kindern fliehen. Viele dieser Frauen sind von einem auf den anderen Tag alleinerziehend, sehen sich der Herausforderung ausgesetzt, Wohnung und Einkommen zu schaffen, eine neue Sprache zu lernen und müssen einen Umgang mit der emotional schwierigen Situation finden“. Bereits mehr als 5 Millionen ukrainischer Kinder mussten im letzten Jahr ihr Zuhause verlassen. Die Trennung von wichtigen Bezugs- und Vertrauenspersonen löst oft ein Trauma aus, das große Auswirkungen auf die körperliche, emotionale, moralische, kognitive und soziale Entwicklung eines Kindes haben kann. Landau: „Kinder verlieren durch Krieg, Gewaltkonflikte und Flucht mit einem Schlag ihre Kindheit. Das hinterlässt tiefe Spuren und erschwert gleichzeitig die Chance auf eine glückliche Zukunft.“

Bildung in Kriegs- oder Konfliktsituationen und auf der Flucht gibt Hoffnung

Gerade in Krisensituationen ist Bildung enorm wichtig, sagt Andreas Knapp, Caritas-Generalsekretär für Auslandshilfe: „Wir sehen, dass Bildungsangebote Kindern in humanitären Notsituationen Tagesstrukturen schaffen. Dies gibt den Kindern ein stückweit ‚Normalität‘ und auch ein Gefühl der Hoffnung. Hochwertige Bildung schützt die kognitive Entwicklung und fördert psychosoziale Stabilität.“ Fakt ist jedoch: Die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen ohne Zugang zu Bildung lebt in Ländern, die von Krisen, Konflikten oder Krieg betroffen sind. Ihre Bildungschancen sind massiv gefährdet. Auch in der Ukraine kann nur die Hälfte der Schulen den Präsenz-Unterricht aufrechterhalten. 44% der Schüler*innen werden im Online Learning betreut. Der Winter und häufige Stromausfälle erschweren dies allerdings. Besonders aber für Kinder auf der Flucht sind die Barrieren zu guter Bildung oft unüberwindbar. Nur die Hälfte aller geflüchteten Kinder im entsprechenden Alter ist in die Grundschule eingetragen. In Flüchtlingscamps ist die Wahrscheinlichkeit, dass Mädchen nicht zur Schule gehen, zweieinhalb Mal höher als bei Jungen. Knapp: „Die Auswirkungen eines fehlenden Bildungszugangs sind gravierend. Gerade deshalb gilt es, alles daran zu setzen, jedem Kind Zugang zu Bildung zu ermöglichen – auch in humanitären Notsituationen.. Das ist auch gesetzlich festgelegt: Jedes Kind hat ein Recht auf Bildung. Die Rechte von Kindern und Jugendlichen gelten auch in Kriegs- und Konfliktsituationen.“

Die Caritas leistet humanitäre Hilfe – in der Ukraine und weltweit

Die Wunden, die durch Krieg, bewaffnete Konflikte, Entwurzelung und Flucht entstehen, hinterlassen nicht nur in der Ukraine und in den Nachbarländern tiefe Narben. Die Caritas arbeitet in Kriegs-, Konflikt- und Krisengebieten weltweit dafür, dass Kinder in Sicherheit und Geborgenheit aufwachsen können – und so das Rüstzeug bekommen, um eines Tages der Not zu entkommen.

Die Caritas leistet humanitäre Hilfe in akuten Kriegs- und Katastrophengebieten, etwa mit lebenswichtiger Soforthilfe, mit Unterkünften oder psychosozialer Unterstützung. In vielen Caritas-Kinderzentren gibt es speziell geschultes psychologisches Personal, das Kindern und Eltern hilft mit traumatisierenden Erlebnissen und den Herausforderungen in der neuen Umgebung zurechtzukommen. Wir ermöglichen Kindern trotz Krisen einen Schulalltag, etwa mit Schulmaterial und Laptops für Online-Schooling oder Sprachkursen. In Kinderschutzräumen in der Ukraine bekommen allen voran Kinder und ihre Familien eine Möglichkeit zum Durchatmen. In der Republik Moldau erhalten Familien mit Kindern warme Speisen, Decken und Brennholz für die kalten Wintermonate. Landau: „Wir müssen alles dafür tun, dass Kinder und Jugendliche in aktuellen Krisen und Konflikten zu keiner verlorenen Generation werden. Jeder Euro hilft, Kinder, die im Krieg oder auf der Flucht aufwachsen müssen, vor Trauma und Armut zu schützen.“

Bitte helfen Sie uns helfen.
  • Mit 20 Euro schenken Sie einem Kind auf der Flucht einen Tag mit Unterbringung, Verpflegung, psychosozialer und pädagogischer Betreuung in einem Caritas-Kinderzentrum in der Republik Moldau.
  • Mit 30 Euro ermöglichen Sie einem Kind auf der Flucht liebevolle Betreuung und Versorgung in einem Child-friendly Space in der Ukraine für einen Monat.
  • Mit 200 Euro kann eine vierköpfige Familie für eine Woche in einer Flüchtlingsunterkunft in Moldau mit Nahrungsmitteln versorgt werden.

Erste Bank: IBAN AT23 2011 1000 0123 4560, BIC GIBAATWWXXX, Kennwort: Kinder in Not, Online-Spenden: www.caritas.at/helfen

Wir danken unseren Sponsoren Erste Bank und Sparkassen sowie dem Wiener Städtische Versicherungsverein!

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