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Caritas begrüßt Papst Leo XIV.: Den Weg der Vielfalt in gemeinsamer Verantwortung und Frieden weiter beschreiten

Nora Tödtling-Musenbichler: „Wir gratulieren Papst Leo XIV. und wünschen uns, dass er den Weg der Synodalität weiter beschreitet und die Vielfalt in der Kirche vorantreibt.“

Es ist soweit – habemus papam! 133 Kardinäle aus aller Welt haben im Konklave den neuen Papst Leo XIV., den US-Amerikaner Richard Francis Prevost OSA, als neues Oberhaupt der 1,4 Milliarden Mitglieder der katholischen Kirche gewählt. Seine ersten Worte „Der Friede sei mit Euch“ dürften programmatisch für sein Amt sein. Auch betonte er in seiner Ansprache, dass er den synodalen Weg seines Vorgängers Franziskus weiter beschreiten wolle und betete für den Frieden in der Welt.

Seinem Vorgänger Papst Franziskus lagen die Themen Umwelt, Armut, interreligiöser Dialog, Frieden und Migration besonders am Herzen. Auch legte er sehr viel Wert auf Synodalität und die Vielfalt innerhalb der Kirche.

Nora Tödtling-Musenbichler, Präsidentin der Caritas Österreich: „Auf dem soliden Fundament des Zweiten Vatikanischen Konzils und im Sinne einer stetigen Fortführung des synodalen Wegs, der Kirche als Gemeinschaft denkt, wünschen wir Papst Leo XIV. Gottes Segen für sein Wirken. Wir sind voller Zuversicht, dass er den von Franziskus eingeschlagenen Weg der Synodalität und des Dialogs weitergeht und die Vielfalt in der Kirche weiter vorantreibt. Dass er sich mutig für die Armen und gegen die Klimakrise einsetzt. Denn als Kirche können wir nicht mehr zurück in eine Zeit vor Franziskus – er hat uns gelehrt, dass wir eine gemeinsame Verantwortung haben, sowohl in der Leitung, aber auch für ausgegrenzte und notleidende Menschen und für unser gemeinsames Haus.“

Brennende Themen der Kirche

„In der Weltsynode wurden die brennenden Themen der heutigen Kirche benannt: Wie können wir Menschen erreichen? Wie können wir als Getaufte gemeinsam Verantwortung übernehmen? Unerlässlich auch die Frage, wie wir die Rolle der Frau mutig und konkret stärken werden. Wir brauchen eine Kirche, die zu ihren Wurzeln steht, die im Auftrag des Evangeliums und im Sinne Jesu handelt und für alle Menschen und mit den Menschen Kirche gestaltet,“ so Tödtling-Musenbichler weiter. „Wir brauchen eine Kirche, die aufrichtet, statt zu richten. Die sich nicht hinter Mauern verbirgt, sondern hinausgeht – auf die Straßen, zu den Verwundeten dieser Welt.“ Nora Tödtling-Musenbichler weiter: „Der Papst und die Kirche müssen sich für Gerechtigkeit einsetzen, für die Armen, für Geflüchtete, für die Menschen, die keine Stimme haben – so wie wir es in unserer Caritas-Arbeit tun“, erklärt Tödtling-Musenbichler. Es sei ebenfalls essentiell, sich für das „gemeinsame Haus“, wie Franziskus die Welt in Laudato Si nannte, einzusetzen.

Franziskus‘ Vermächtnis für seinen Nachfolger

Natürlich müsse Papst Leo XIV. in seinem Amt ankommen und sein eigenes Profil entwickeln, aber das Vermächtnis von Papst Franziskus bleibe, so die Caritas-Präsidentin. „Sein Pontifikat war geprägt vom konsequenten Blick auf die Marginalisierten dieser Welt und eine Theologie der Schöpfungsbewahrung, die in Zeiten der Klimakrise aktueller denn je ist.“ Die große Aufgabe von Papst Leo wird sein, bereits angestoßene Prozesse weiterzuentwickeln, beispielsweise die Erkenntnis, dass ökologische und soziale Fragen untrennbar miteinander verbunden sind; weiters die bedingungslose Option für die Armen als gelebte Haltung. „Wir sehen die Rolle von Papst Leo auch in seiner verbindenden Rolle für den Glauben. Glaube soll nicht trennen, er soll verbinden.“ Die Caritas-Präsidentin ist ebenfalls davon überzeugt, dass Papst Leo eine Konsolidierung begonnener Diskussionen und Reformprojekte anstreben werde, die die auf den Weg gebrachte Pastoralkultur absichere. „Wir wünschen Papst Leo XIV. den Geist Gottes, um in diesen Dienst hineinzuwachsen und seinen eigenen Stil zu entwickeln.“