Ein Auszug unserer Auslandsprojekte

Die Caritas setzt sich sowohl in Österreich als auch im Ausland für Kinder und Jugendliche ein. In Österreich werden etwa in 54 Lerncafés Kinder und Jugendliche unterstützt, ihre Talente zu entfalten und in der Schule gut voran zu kommen. Verschiedene Caritas Angebote helfen Familien in Not; Jugendzentren, Jugend-WGs und Notschlafstellen greifen Jugendlichen, die auf sich allein gestellt sind, unter die Arme.

Im Ausland werden Kinder in Katastrophensituationen besonders geschützt, in Krisenregionen und nach Naturkatastrophen. In der Rehabilitationsarbeit ist es besonders wichtig, dass für Kinder so schnell wie möglich wieder Normalität eintritt und sie eine Schule besuchen können. Die Caritas achtet in allen Partnerländern darauf, dass Kinder bei ihrer Familie aufwachsen können, dass sie Zugang zu Bildung und Gesundheitsförderung haben und dass Kinder mit Behinderungen besondere Förderung erhalten.

Ausgewählte Beispiele zeigen diese Vielfalt. Dazu haben wir die Projekte an Hand einiger Kinderrechte gegliedert und Kinder und Jugendliche aus den Projekten gefragt, was sie brauchen, damit es ihnen und anderen gut geht. Für mehr Infos zu den einzelnen Projekten jeweils auf den Projektnamen klicken.

Schutz im Krieg & auf der Flucht

Hilfsprojekte in Serbien (Caritas Österreich)

Serbien ist ein Nachfolgestaat des ehemaligen Jugoslawien und ist noch immer von den Folgen des Krieges beeinflusst. Das heutige Serbien (ohne Montenegro und ohne Kosovo) hat etwa 7 Millionen EinwohnerInnen. In dieser Zahl enthalten sind ca. 230.000 Flüchtlinge und Binnenvertriebene aus den früheren Kriegsgebieten (Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo). Die Mindestpension liegt bei 96 € (brutto), das Mindesteinkommen bei 308 € (brutto) und das Durchschnittseinkommen bei 470 € (brutto). Viele gut qualifizierte und junge Leute verlassen das Land, weil sie hier keine Perspektive sehen. Die politische Situation Serbiens ist heute um einiges stabiler als in der Vergangenheit, die Loslösung des Kosovo 2008 spaltet das Land jedoch politisch tief. Seit 2012 ist Serbien EU-Beitrittskandidat, ohne eine Lösung der Kosovofrage wird es aber hier keinen Durchbruch geben. Die Wirtschaftslage hat sich 2018 mit einer Jugendarbeitslosenquote von 32 Prozent zwar verbessert, ist aber immer noch schwierig. Mitten in Europa bekommen Schulkinder oft nur in den Armenküchen der Caritas ein warmes Mittagessen.

Peaceschool Lahore (Caritas St. Pölten + NÖ-West)

Bildung ist keine Garantie, aber eine Voraussetzung für ein besseres Leben. Mit Unterstützung der Caritas wurde hier eine Schule gegründet. Was die Kinder lernen, können sie nach ihrer Rückkehr in Afghanistan brauchen. Und wenn sie nie mehr zurückkehren können ist es ein wesentlicher Beitrag zur Integration. Insgesamt 750 Kinder erhalten eine Grundschulausbildung (80% afghanische Flüchtlinge, 20% aus der Nachbargemeinschaft). Darüber hinaus gibt es eine Berufsschule für junge Erwachsene, bei zum Beispiel ein Abschluss als Schneider oder etwa der Führerschein gemacht werden kann. Wo die Berufe ausgeübt werden bleibt offen, auch wenn jeden Tag ans Zurückkehren gedacht wird.

Bildung

Bildungsprojekte in Burundi (Caritas Steiermark)

Die Caritas Steiermark unterstützt seit 10 Jahren Waisenkinder sowie Ernährungs- und Landwirtschaftsprojekte in Burundi, die nur dank der Spenden aus der Steiermark betrieben werden können. Erfahren Sie weiter unten, mehr darüber, wie die Caritas dank Ihrer Unterstützung und dank verlässlicher Partner vor Ort helfen kann, die große Not der Menschen in Burundi zu lindern.

Bildungsprojekte in Burundi (Caritas Kärnten)

Armut, Kriminalität und Perspektivenlosigkeit kennzeichnen den Alltag in den Slums von Nairobi - dass es auch anders gehen kann, zeigen die Projekte der Caritas. Sie geben den Menschen Hoffnung, dem tristen Leben entfliehen zu können.

RHEP (Caritas Österreich, Caritas Salzburg)

Die bereits seit 2011 anhaltende Krise in Syrien fordert neue Maßnahmen, damit betroffene Kinder trotz der Krise ihre Rechte auf Schutz und qualitätsvolle Bildung wahrnehmen können. Mit dem Bildungsprogramm RHEP - Regional Holistic Education Programme - unterstützen wir daher seit 2015 mehr als 10.000 Kinder in Jordanien und im Libanon und seit 2018 auch direkt in Syrien. Sie sollen bestmöglich mit den Folgen des Krieges umgehen können und so eine Chance auf eine gelingende und selbstbestimmte Zukunft haben. Nur so werden sie als Erwachsene zum Wiederaufbau ihres eigenen Landes beitragen können.

Patenschaft für Senegal (Caritas St. Pölten + NÖ-West)

Im Senegal lebt mehr als die Hälfte der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Die Landbevölkerung leidet besonders häufig unter Not und Hunger. Arme Kleinbauern und -bäurinnen schicken ihre Kinder daher oft in die Städte. Die Eltern hoffen, dass die Kinder besser versorgt werden als auf dem Land und Bildung erhalten. In vielen Fällen ist das leider nicht so: Die Kinder sind hauptsächlich auf sich gestellt, landen auf der Straße und müssen betteln, um sich ernähren zu können. Noch dazu sind diese Kinder meist nicht behördlich registriert und besitzen keine Geburtsurkunde. So haben sie keine Chance in das öffentliche Schulsystem aufgenommen zu werden. Ihr Gesundheitszustand ist meist schlecht, da es für sie keine medizinische Versorgung gibt. In der senegalesischen Stadt Saint-Louis hat sich die örtliche Caritas bereits 1990 der Straßenkinder angenommen und das Programm „Claire Enfance“ ins Leben gerufen. Gemeinsam mit der Caritas St. Pölten wurde das Projekt „Bildung macht stark“ gestartet. Straßenkinder können seit 2015 eine Grundschule besuchen. Für den Schulbesuch werden die Kinder mit Schulmaterialien und Kleidung versorgt, sie erhalten Nachhilfe, Essen bei Gastfamilien und werden medizinisch versorgt.

Sie erhalten ebenfalls eine Geburtsurkunde ausgestellt. Ein Sozialarbeiter arbeitet eng mit den Lehrkräften in den Schulen sowie mit den Gastfamilien zusammen.

Beth Aleph Schule im Libanon (Caritas Salzburg)

Flüchtlings- und Migrantenkindern im Libanon bleibt das Menschenrecht Bildung oft verwehrt – fehlende Papiere oder mangelnde finanzielle Mittel versperren ihnen den Eintritt in öffentliche Schulen und damit auch die Chance auf eine bessere Zukunft. Damit auch diese Kinder Lesen, Rechnen und Schreiben lernen, hat die Caritas in Beirut das Beth Aleph Vorschulprojekt gestartet. Mehr als 100 Kinder unterschiedlichster Herkunft werden hier zweisprachig in Englisch und Arabisch unterrichtet. Sie erhalten Schulmaterialien und es gibt täglich Mittagessen – oft die einzige warme Mahlzeit des Tages für die Kinder und ein Segen für die meist armen Familien. Auch der tägliche Transport in die Schule ist durch mehrere Kleinbusse sichergestellt.

Gleichheit/Diskriminierungsverbot

Kindgerecht aufwachsen dürfen in Malko Tarnovo (Caritas Steiermark)

In der Tagesstätte, die vor Ort von der Caritas Sofia betrieben wird, werden 20 Kinder altersgerecht betreut. Nach der Schule gibt es erst einmal eine gesunde Jause, die die Kinder meist gemeinsam mit der Pädagogin zubereiten. Freiwillige helfen bei den Hausaufgaben, und danach ist Zeit zum Spielen. Weil es in Malko Tarnovo viele Wälder und Grünflächen gibt, werden oft gemeinsam Ausflüge gemacht, Beeren oder Kräuter gesammelt und später zu Marmeladen oder Tees verarbeitet. Oft helfen die Mütter dabei mit. Ins Zentrum kommen sie auch deshalb gerne, weil sie hier Tipps in Sachen kindgerechte Erziehung bekommen können.

Hilfsprojekte in Rumänien (Caritas Steiermark)

In den ländlichen Gebieten Rumäniens bleiben Kinder und alte Leute zurück. In Rumänien leben rund 125.000 Kinder (2014), sogenannte EU-Waisen, von denen beide Eltern als ArbeitsmigrantInnen ins Ausland gehen mussten. Insgesamt lebt jedes zweite rumänische Kind unter der Armutsgrenze. Besonders schlimm ist auch die soziale Situation in den ländlichen Gebieten wo etwa 40% der Menschen unter der Armutsgrenze leben, und aufgrund der niedrigen Pensionen von durchschnittlich 178 EUR/Monat (2013) die der älteren Bevölkerung. Die Caritas unterstützt Kinder in Not mit Bildung, Essen und Wärme.

Besondere Fürsorge & Förderung bei Behinderung

Hilfsprojekte in Weißrussland (Caritas Linz)

Seit mehr als 10 Jahren unterstützt die Caritas in Belarus mit verschiedenen Projekten in Schulen und Caritas-Kinderzentren Kinder aus besonders bedürftigen Familien beim Schulbesuch mit dem Projekt „Suppe gegen den Hunger“. Seit dem Jahr 2016 wurden insgesamt 14 neue Kinderzentren im ganzen Land eröffnet. Etwa 450 Kinder besuchen diese Kinderzentren (zwischen 30 und 35 Kinder), erhalten Unterstützung beim Lernen und in einigen auch eine warme Mahlzeit. Die Kinderzentren der Caritas sind integrativ, dh auch Kinder mit Behinderungen haben Zugang. 

Freie Meinungsäußerung & Beteiligung

Haus Eden in Albanien (Caritas St. Pölten + NÖ-West)

Im Haus Eden bekommen Kinder aus sozial benachteiligten Familien warme Mahlzeiten, werden beim Lernen unterstützt und regelmäßig medizinisch untersucht. Freizeitaktivitäten und Spiel lassen sie wieder Kind sein. 

Schutz vor wirtschaftlicher & sexueller Ausbeutung

Satu Mare (Caritas Tirol)

Die Caritas Satu Mare betreut in vier Schülerhorten (Zentrum „Franz von Assisi“ in Baia Mare, Schülerhort Turulung, „Haus der Freundschaft“ in Satu Mare, Schülerhort „Integretto“ in Ardud) rund 460 sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche. Neben der unmittelbaren materiellen Unterstützung (tägliche Mahlzeit, Kleidung, Schulmaterial) werden die Kinder beim Lernen und den Hausaufgaben unterstützt und erfahren eine geregelte Tagesstruktur. Voraussetzung für den Hortbesuch ist ein regelmäßiger Besuch der öffentlichen Schule – hier erfolgt ein ständiger Austausch zwischen Schule und den Pädagog/-innen der Schülerhorte, um die Kinder bestmöglich zu unterstützen.

Straßenkinderzentrum Ségou (Caritas Tirol)

Engagierte Mitarbeiter rund um Abbé Robert Diarra versuchen in Ségou, der zweitgrößten Stadt Malis, die Jungen zwischen 6 und 18 Jahren von der Straße wegzuholen. Im Zentrum werden zwischen 15 und 20 Jugendliche rund um die Uhr betreut. Für den Bischof von Ségou ist diese Einrichtung eine Herzensangelegenheit. In einem von der Caritas Tirol finanzierten Projekt bekommen die Buben drei Mahlzeiten am Tag, Kleidung und medizinische Versorgung. Sie können die Schule besuchen und eine Lehre absolvieren. Die Buben haben oft Krankheiten und müssen erst behutsam wieder an ein geregeltes Leben herangeführt werden.

yourJob (Caritas Österreich)

Das Ziel von yourJob ist es, Jugendlichen und jungen Erwachsenen den Übergang von der Schule in das Erwerbsleben zu ermöglichen, damit ihnen die Möglichkeit ihre Zukunft selbst zu gestalten und ihnen Raum zur Entwicklung ihrer Fähigkeiten und Fertigkeiten zu geben. Der Fokus der gezielten Maßnahmen liegt auf der Förderung einer „Social Economy“, einer sozialen und nachhaltigen Wirtschaft. Um unsere Ziele zu erreichen wurde gemeinsam mit lokalen Partnern und Experten einen regionaler Ansatz entwickelt, der das Problem der Jugendarbeitslosigkeit von verschiedenen Seiten angeht. 

Lange Zeit nach der Flucht mit meiner Familie aus unserem Dorf hatte ich Alpträume, dass meine Eltern nicht mitgekommen sind und zurückbleiben mussten. Die Leute im Kinderzentrum sind sehr nett und haben mir geholfen, dass ich keine so große Angst mehr habe.

Denys, 8 Jahre,
Schüler in der Ukraine