Libanon

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Brennpunkt Libanon
Seit Beginn des syrischen Bürgerkriegs 2011 ist der Libanon eines der wichtigsten Aufnahmeländer für aus Syrien geflüchtete Menschen. Nach Angaben der UNO befinden sich derzeit knapp eine Millionen Syrer*innen im Libanon – einem Land, das kleiner ist als Tirol. Während einer dramatischen Wirtschaftskrise historischen Ausmaßes, die viele Libanes*Innen in Existenznöte bringt, und der Ausbreitung von Covid-19 wurden durch die verheerende Explosion im Hafen von Beirut im August 2020 zusätzlich fast 300.000 Menschen obdachlos.
Die Caritas Österreich unterstützte die Nothilfe der Caritas Libanon und half bei der Bereitstellung von Nahrungsmitteln und warmen Mahlzeiten, medizinischer Hilfe und Hygienekits, psychologischer Unterstützung und Unterkünften für Familien, die von diesen Krisen besonders hart getroffen wurden. Die aktuelle Unterstützung fokussiert auf die Bewältigung der Covid-19 Krise, dem Zugang zu hochwertigen und inklusiven Bildungsmaßnahmen sowie dem Schutz und der Unterstützung von Arbeitsmigrantinnen im Libanon.
Die wichtigsten Fakten zur Lage im Libanon
- Mehr als 3,5 Mio. Menschen im Libanon sind von Armut betroffen
- 3 Mio. Menschen innerhalb Libanons benötigen humanitäre Hilfe (davon über 1,3 Mio. Kinder)
- 41% der libanesischen Haushalte sind von Nahrungsmittelknappheit und mangelndem Zugang zu Grundversorgung betroffen
- 1,9 Mio. Menschen im Libanon haben nicht ausreichend Zugang zu sauberem Wasser
- 55% der Libanes*innen, 70% Palästinenser*innen und über 90% der Syrer*innen sind von Armut und steigender Nahrungsunsicherheit betroffen
- Knapp eine Mio. Menschen aus Syrien befinden sich aktuell im Libanon
- Mehr als 50% der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze
- 30% der syrischen Kinder im Schulalter im Libanon haben noch nie eine Schule besucht
- Mehr als 40% der Bevölkerung ist arbeitslos – In 9% der Familien kommt es in Folge dessen zu Kinderarbeit

Medizinische Grund- und Notversorgung während der Covid-19 Krise
Das Projekt COPE (Covid-19, Primary & Emergency Health Care Response in Lebanon and Jordan) leistet einen Beitrag zur Linderung der gesundheitlichen und sozialen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und damit zusammenhängender Krisen im Libanon und in Jordanien. Ziel des Projekts ist die Stärkung der lokalen Gesundheitsdienste, die durch Covid-19 und die anhaltenden Krisen im Libanon und in Jordanien geschwächt sind.
Aufgrund der Covid-19 Pandemie sind die nationalen Gesundheitssysteme überfordert und brauchen Unterstützung, um der Bevölkerung den Zugang zu dringend benötigten Gesundheitsleistungen zu ermöglichen. Die Verbesserung des Zugangs für gefährdete Patient*Innen zu lebensrettender medizinischer Versorgung im Rahmen von Covid-19 und die medizinische Nachsorge für jene, die an Long Covid-Symptomen leiden, sind essenziell. Zu den besonders gefährdeten Gruppen zählen auch hier Menschen mit Fluchthintergrund.
Unterstützung für knapp 22.000 Menschen im Libanon und in Jordanien
Im Fokus der Unterstützung stehen schwangere und stillende Frauen, ältere Menschen, Menschen mit Beeinträchtigungen, an Covid-19 Erkrankten sowie Patient*Innen mit chronischen Krankheiten. Sie erhalten über das COPE Projekt Zugang zu medizinischer Versorgung, finanzielle Mittel für besonders vulnerable Familien, psychosozialer Unterstützung sowie Bewusstseinsbildung im Zusammenhang mit der Covid-19 Pandemie.
Das Projekt COPE wird auch vom BMSGPK unterstützt.
Caritas Projekte im Libanon

ArbeitsmigrantInnen im Libanon: Die Zeit der Ausbeutung muss enden
Für die Auslandshilfe der Caritas Salzburg ist der Libanon eines ihrer Schwerpunktländer. Mehrfachkrisen im Zedernstaat bedrohen Arbeitsmigrantinnen aus Afrika und Asien besonders. Das von der Europäischen Union finanzierte MIRA-Projekt setzt mit drei großen lokalen Partnerorganisationen Maßnahmen, die darauf abzielen, die Rechte der Arbeitsmigrantinnen und -migranten zu verbessern.
Kinderschutz
Der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Missbrauch, Gewalt, Ausbeutung und Vernachlässigung hat in unserer Arbeit oberste Priorität. Mithilfe von Child Safeguarding, dem institutionellen Kinderschutz, gewährleisten wir, dass Kinder innerhalb unserer eigenen Organisation geschützt und in Sicherheit sind.