Kinderleicht und Kinderleicht+: Unterstützung für Kinder psychisch- oder suchtkranker Eltern

Kinder, die mit psychisch- oder suchtkranken Eltern aufwachsen, brauchen unsere Hilfe. Präventiv, altersgerecht und nachhaltig. Denn: Für diese Kinder und Jugendlichen ergeben sich einschneidende Folgen; Kindheit, Jugend und Erwachsenenleben werden tiefgreifend von der Erkrankung der Eltern geprägt. Die Caritas bietet mit „Kinderleicht“ im Tiroler Unterland Unterstützung für Kinder suchtkranker Eltern, ab Mitte April 2021 mit „Kinderleicht+“ auch für Kinder psychisch kranker Eltern.

 
Johannes Dines, Direktor der Caritas der Erzdiözese Salzburg: „Die Unterstützung für Kinder und Jugendliche liegt uns als Caritas sehr am Herzen, gerade in unserem ‚Jahr der Kinder‘. Die Kinder psychisch- oder suchtkranker Eltern werden oft übersehen, sie werden auch als ‚vergessene Kinder‘ bezeichnet. Wir fangen diese Kinder und Jugendlichen auf, begleiten sie präventiv, stärken sie und stehen ihnen zur Seite.“

 
Andrea Achorner, Leiterin der Sozialpädagogischen Familienhilfe der Caritas: „In Tirol gibt es mit ‚Kinderleicht‘ bereits Unterstützung für Kinder und Jugendliche mit suchtkranken Eltern, jedoch für Kinder und Jugendliche psychisch erkrankter Eltern noch nicht. Mit ‚Kinderleicht+‘ schließen wir diese Lücke und möchten möglichst vielen betroffenen Minderjährigen Hilfe zugänglich machen. Im Rahmen von kostenlosen Gruppen- oder Einzelsettings können sich Kinder und Jugendliche in geschützter Umgebung öffnen. Wir bieten den Kindern Raum, in dem sie gesehen und gehört werden und auch offen sprechen können, ohne Scham und ohne Schuld. Zu sehen, dass es anderen Kindern geht wie einem selbst, ist ein großer Vorteil des Gruppensettings.“


Erst in jüngster Zeit werden Fachleute auf die bisher vergessenen Kinder sucht- und psychisch Kranker aufmerksam. Diese Kinder sind der Krankheit der Eltern hilflos ausgeliefert, oft sich selbst überlassen und überfordernden Situationen ausgesetzt. Etwa ein Drittel der Kinder dieser Eltern erfahren regelmäßig physische und zwei Drittel emotional-psychische Gewalt wie beispielsweise Demütigungen und Entwertungen. Diese Kinder haben nicht nur einen schwierigen Start ins Leben, sondern sind selbst in Gefahr, an den Rand des seelischen Abgrunds zu geraten und sucht- oder psychisch krank zu werden.

 

(Quelle: Robert-Koch-Institut)