100 Jahre Betreuung für Menschen mit Behinderung

1921 kaufte die Caritas das „Traunergut“ um 2.300.000 Gulden, das Caritas Dorf entstand. St. Anton, das einzige Dorf dieser Art in Österreich, wird 100 Jahre alt. In diesen Jahren bekam das Dorf verschiedenste Wogen der Geschichte zu spüren und musste Höhen und Tiefen erleben. Heute steht es da, gut gerüstet für die Zukunft.

Im Jubiläumsjahr startet der Bau des neuen „Elisabethhauses“: Ein Haus speziell für Menschen im Autismusspektrum. Zwölf Menschen betreut die Caritas ab Sommer 2022 in diesem Haus. Eine Einrichtung, die in Salzburg einzigartig ist.

Erzbischof Franz Lackner: „Vor einem Jahrhundert wurde der Grundstein gelegt für ein „Caritas-Dorf“ inmitten der Pinzgauer Berge. Mit dem Dorf St. Anton wurde ein Ort geschaffen, der Menschen mit Behinderung Betreuung, Therapie und Schulbildung ermöglicht. Zugleich ist aber noch etwas viel Wichtigeres geschehen. In den Caritas-Einrichtungen hier vor Ort wird in Gemeinschaft und in gegenseitiger Achtung und Solidarität gelebt und gearbeitet. St. Anton ist damit das geworden, was ein Dorf eigentlich sein soll: ein Zuhause.“

Landesrätin Daniela Gutschi (in Vertretung von Landeshauptmann Wilfried Haslauer): „Im Caritas-Dorf St. Anton finden die Bewohner seit nunmehr 100 Jahren nicht nur ein Zuhause, sondern einen Ort für ein weitgehend selbstbestimmtes Leben. Eine wichtige Säule dabei ist das Therapiezentrum Pinzgau und die einzigartig ausgestattete Sonderschule, die sich zu einer wichtigen Einrichtung für Menschen aus der Region Pinzgau und Pongau entwickelt hat. Vielen Dank dem engagierten Team für den großartigen Einsatz für Menschen mit Behinderungen“.

Landeshauptmann-Stellvertreter und Sozialreferent Heinrich Schellhorn: „Seit 100 Jahren ist das Caritas-Dorf in St. Anton eine unverzichtbare Unterstützung in der Betreuung von Menschen mit Behinderungen im Pinzgau. Darüber hinaus ist dieser Standort ein wichtiger Arbeitgeber für knapp 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter."

Knapp 70 Menschen leben heute im Dorf St. Anton, sie wohnen in verschiedenen Wohnhäusern je nach individuellem Bedarf, sie arbeiten im Tageszentrum, im Facility Team oder der Ton- und Holzgruppe. Sie leben in einem wohlwollenden, inklusiven und zeitgemäßen Umfeld.


Johannes Dines, Direktor der Caritas Salzburg: „Es ist kaum zu ermessen, wie viel Zeit und Liebe, wie viel Zuwendung und Geduld die Franziskanerinnen von Vöcklabruck, die Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher sowie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesen 100 Jahren den Menschen gegeben haben. Wie viel Unterstützung von allen Seiten gekommen ist – sei es von der Kirche, Politik, Wirtschaft, Spenderinnen und den engagierten Mitarbeiterinnen. Ich bin stolz auf das, was sich hier über die Jahre entwickelt hat und weiter entwickeln wird und bedanke mich ganz herzlich bei allen, die hier mitgewirkt haben.“

Das neue Elisabethhaus für Menschen mit Autismus
Das Elisabethhaus wird in Salzburg eine einzigartige Einrichtung für Menschen im Autismusspektrum sein. Andrea Schmid, stellvertretende Direktorin der Caritas Salzburg: „Ab 2022 werden wir hier zwölf Menschen betreuen und begleiten – individuell, intensiv und bedarfsorientiert. Die Einzelwohnungen mit jeweils 30 m2, die Gemeinschaftsbereiche mit über 700 m2 und der große Garten bieten, was diese Menschen brauchen: Eine ruhige und stabil gleichbleibende Umgebung mit möglichst wenigen äußeren Reizen, sehr viel Struktur und Bezugsbetreuung.“

Landeshauptmann-Stellvertreter, Sozialreferent Heinrich Schellhorn: „Mit dem neuen Elisabethhaus für Menschen mit Behinderung im Autismusspektrum bekommen diese Menschen ein eigenes Haus, in dem sie individuell betreut und begleitet werden. Sie finden in dem Neubau ausreichend Rückzugsbereiche und wachsen in einer stabilen Umgebung auf. Ich freue mich, dass die Gebäude im Caritas-Dorf schrittweise renoviert und damit noch besser auf die Bedarfe von unterschiedlichen Menschen zugeschnitten werden. Das Caritas Dorf ist ein Ort, der verschiedene Lebensräume vereint, wo Menschen miteinander wohnen und dennoch individuelle Betreuung, Unterstützung oder Pflege erhalten.“

Wohnbaulandesrätin Andrea Klambauer: „Die Bedürfnisse beim Wohnen sind so individuell wie die Menschen, für die gebaut wird. Mit der Wohnbauförderung werden auch soziale Projekte umgesetzt und Wohnraum in ausgesprochen hoher Qualität für einzigartige Menschen geschaffen. In diesem Lebensumfeld können sie zur Ruhe kommen und sich in ihrem eigenen Tempo entwickeln.“