Entwicklung von Strategien zur Anpassung an den Klimawandel - Burundi

Der weltweite Klimawandel macht sich in Afrika immer stärker bemerkbar. Auch in Burundi haben schwere Regenfälle stark zugenommen, über 100.000 Menschen haben in den letzten Jahren ihr Hab & Gut durch Überschwemmungen oder Erdrutsche verloren.

Der Klimawandel macht sich in Burundi durch unregelmäßige und ungewöhnlich intensive oder ausbleibende Niederschläge bemerkbar. Die Auswirkungen des Klimawandels werden sich in Zukunft weiter verstärken und zu Boden-, Wald- und Wasserknappheit, Konflikten und Migration führen. Die durchschnittliche Jahrestemperatur wird Prognosen zufolge auch in Burundi deutlich ansteigen. 

In einem mehrjährigen Projekt erforscht die Caritas Steiermark innovative Aktivitäten und Techniken um, gemeinsam mit Partnerorganisationen in Burundi, Strategien zur Anpassung an den Klimawandel zu entwickeln.

Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung

Das vom österreichischen Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) finanzierte Projekt zielt auf die Sensibilisierung der Menschen für den Klimawandel und die Entwicklung von Strategien zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit (Resilienz) der Bevölkerung Burundi gegenüber dem Klimawandel.

Das Projekt soll durch Sensibilisierung für den Schutz der natürlichen Ressourcen und die Entwicklung von Strategien die Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung gegenüber dem Klimawandel in Burundi erhöhen und zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung SDG 1, 2, 5, 7, 13 und 15 beitragen.

Geplante Maßnahmen

  1. Sensibilisierung für den Klimawandel und die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen durch Erosionsschutzmaßnahmen und Aufforstung. Ziel ist es, die Bevölkerung über den Klimawandel zu informieren und die natürlichen Ressourcen Boden, Wald und Wasser durch geeignete Maßnahmen zu erhalten und nachhaltig zu nutzen.
  2. Identifizierung, Anbau und Vermehrung essbarer einheimischer Pflanzen und vergessener Kulturpflanzen. Ziel ist es, Pflanzen zu identifizieren, die unter den veränderten klimatischen Bedingungen am besten gedeihen und langfristig zur Ernährungssicherheit beitragen können.
  3. Nutzung von Solarenergie und Biogas durch Errichtung einer Agri-PV-Anlage mit integrierter Regenwassernutzung und einer Biogasanlage zur Energieversorgung einer Trocknungsanlage für Früchte und Gemüse. Ziel ist die innovative Nutzung nachhaltiger Energiequellen und die Sicherung der Nahrungsmittelversorgung durch verbesserte Konservierung.
  4. Unterstützung umweltfreundlicher innovativer Geschäftsmodelle. Ziel ist es, Unternehmen zu fördern, welche das Klima und die natürlichen Ressourcen schonen und Jugendlichen eine langfristige Perspektive für ein eigenes Einkommen zu bieten.

Geplante Ergebnisse

  • Ergebnis 1: Das Bewusstsein für den Klimawandel und die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen in den Provinzen Bujumbura, Muramvya und Karuzi ist verbessert.
  • Ergebnis 2: Verbesserung des Angebots an essbaren (Wild)Pflanzen und vernachlässigten Nutzpflanzen ("orphan crops") auf den Märkten des Projektgebiets.
  • Ergebnis 3: Erzeugung von erneuerbarer Prozessenergie durch eine Agri-PV- und Biogas-Demonstrationsanlage für einen landwirtschaftlichen Betrieb.
  • Ergebnis 4: Schaffung innovativer Geschäftsmodelle, welche natürliche Ressourcen nachhaltig und ohne schädliche Auswirkungen auf die Umwelt nutzen.