Caritas zu Flutkatastrophe in Pakistan: „Jetzt ist schnelle Hilfe notwendig“

Das Ausmaß der Katastrophe ist verheerend: Über 1000 Tote bestätigt, 33 Millionen Menschen betroffen

Die Katastrophe in Pakistan nimmt immer dramatischere Ausmaße an. Bei Sturzfluten infolge des Monsunregens sind bereits über 1000 Menschen ums Leben gekommen, 1 Million Häuser wurden von den Wassermassen mitgerissen. Die Regierung hat den Notstand ausgerufen und die EU um Hilfe gebeten. „Wir sprechen von 33 Millionen Betroffenen. Schätzungen gehen davon aus, dass bald ein Drittel des Landes unter Wasser stehen wird. Wir müssen alle Kräfte bündeln, denn die Menschen in Pakistan sind auf Hilfe von außen angewiesen“, so Andreas Knapp, Auslandshilfe-Generalsekretär der Caritas Österreich.

Dramatische Erinnerungen an die Jahrhundertkatastrophe von 2010

Mittlerweile haben die Überschwemmungen ein Ausmaß erreicht, das an die Jahrhundertkatastrophe aus dem Jahr 2010 heranreicht bzw. dieses vermutlich sogar übersteigen wird. Eine Entspannung ist nicht in Sicht, im Gegenteil: für die kommenden Tage sind weitere Regenfälle vorausgesagt, es ist vom Schlimmsten auszugehen. Besonders betroffen sind die beiden westlichen Provinzen Belutschistan und Khyber Pakhtunkwa. Es ist aber das ganze Land betroffen. Jüngsten Informationen zufolge dürfte sich die südliche Provinz Sindh zu einem ‚Hotspot‘ entwickeln. „Diese Katastrophe führt uns auch die Auswirkungen der Klimakrise drastisch vor Augen. Nach 2010 ereignet sich in wenigen Jahren zum zweiten Mal eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes, das vielen Menschen das Leben kostet und Existenzen vernichtet. Solch extreme Wettereignisse nehmen durch die Klimakrise zu. Gerade Pakistan ist eines jener Länder, dass als besonders betroffen gilt“, betont Knapp. Erst im Mai dieses Jahres wurden in Pakistan Temperaturhöchstwerte um die 50 Grad Celsius gemessen.

Caritas Austria bittet um Spenden für die Katastrophenhilfe

„Wir sind in stetem Austausch mit unseren Partnern, um die Lage einschätzen zu können und die Unterstützung zu planen“, so Andreas Zinggl, der als Projektreferent bestens über die Lage vor Ort informiert ist. Die Caritas ist an mehreren Einsatzorten in allen Provinzen aktiv. Zinggl: „Derzeit geht es vor allem darum, das Überleben vieler Familien zu sichern. Die Verteilung von Essenspaketen und Zelten, sowie medizinische Ersthilfe haben im Moment oberste Priorität. Wir konnten in einem ersten Schritt bereits über 8000 Menschen Hilfe zukommen lassen. Es braucht aber weit größere Schritte und dafür braucht unsere Solidarität. Jeder Euro hilft, um die Opfer nach dieser erneuten Katastrophe mit dem Nötigsten zu versorgen. Die Caritas bittet daher dringend um Spenden.“