Das von der Caritas herausgegebene Fachjournal „Unsere Kinder“ begleitet seit einem Jahrhundert die Entwicklung der Elementarpädagogik in Österreich. Das einzige österreichische Fachmedium in diesem Bereich hat den Redaktionssitz in Linz und ist eine unverzichtbare Ressource für alle, die die ersten Lebensjahre von Kindern professionell begleiten. Auf der Interpädagogica in Wien wurde am vergangenen Freitag das Jubiläum gefeiert.
Die Wurzeln von „Unsere Kinder“ reichen nach Oberösterreich zurück: Als nach dem Ersten Weltkrieg in Oberösterreich viele kirchliche Kindergärten, Horte und Heime neu entstanden, entschloss sich die katholische Frauenorganisation zur Herausgabe einer Arbeitsmappe mit pädagogischen Alltagstipps, aus der wenige Jahre später „Unsere Kinder“ wurde. Auf Wunsch des Unterrichtsministeriums entschloss sich die Caritas nach der Zwangspause von 1938 bis 1945 zur Wiedergründung der Zeitschrift. Während sich die Inhalte über die Jahre gewandelt haben – von anfänglich religiös geprägten Themen hin zu entwicklungspsychologischen und sozialpädagogischen Inhalten – blieb die Mission dieselbe: fundiertes Wissen und Orientierung für die pädagogische Praxis zu bieten. „Gerade weil wir wissen, wie entscheidend die ersten Lebensjahre für jedes Kind sind, widmen wir uns dieser Arbeit mit Leidenschaft. Jede Ausgabe vermittelt Inspiration und Fachwissen und reflektiert zugleich die Herausforderungen und Chancen dieses wichtigen Berufsfeldes“, erklärt Caritas-Präsidentin Nora Tödtling-Musenbichler. Eine Besonderheit der Zeitschrift ist, dass die Leser*innen seit 2017 über ein jährlich stattfindendes „Offenes Redaktionsplenum“ an der Themenauswahl teilhaben können und nicht nur ein ausgewählter Kreis an Fachpersonen Vorgaben machen.
Zu den einflussreichsten Beiträgen des Fachjournals zählt die österreichweite Verbreitung des Raumteilverfahrens nach Margarete Schörl, das die Innenraumgestaltung von Kindergärten bis heute prägt. Chefredakteur Martin Kranzl-Greinecker hebt hervor: „Jede Ausgabe bekommt die volle Aufmerksamkeit der Redaktion und manchmal entstehen daraus Highlights, die auch Jahre später beispielsweise noch in der Ausbildung abgefragt werden. Besonders stolz sind wir auch auf die Methodenbücher, die aus hunderten Artikeln entstanden sind und bis heute einen festen Platz in der Ausbildung haben.“ Verlagsleiterin Edith Bürgler-Scheubmayr, Vorstandsmitglied der Caritas OÖ, betont: „Als Fachmedium haben wir den Anspruch, mit fundiertem Wissen nicht nur die berufliche, sondern auch die persönliche Weiterentwicklung der Pädagog*innen zu fördern. Wir erleben täglich: Die Anforderungen an die Fachkräfte steigen, die Belastbarkeit kommt an ihre Grenzen.“
Herausforderungen und Perspektiven in der digitalen Zeit
„Unsere Kinder“ steht heute vor der Herausforderung, sich im Spannungsfeld zwischen Print- und digitalen Medien zu behaupten. Der Ausbau einer Online-Blätterversion ist der nächste Schritt, um der Leserschaft eine noch einfachere Zugänglichkeit zu bieten. Dennoch wird das Journal als Printmedium weiterhin Bestand haben. Über 90 Prozent der Abonnent*innen legen die Ausgaben ab greifen auch Jahre später noch danach, wenn ein bestimmtes Thema auftaucht.
Nähere Infos: www.unserekinder.at