Caritas Präsident Michael Landau © Ingo Pertramer

Caritas Präsident Landau: „Es fehlt nicht an Hilfsgütern, sondern am Zugang.“

Caritas Präsident Michael Landau zeigt sich tief betroffen und besorgt angesichts der jüngsten Entwicklungen in Israel und im Gazastreifen. Landau: „Meine Gedanken sind bei den Menschen und Familien in Israel und im Gazastreifen, die Angehörige verloren haben, Verletzte beklagen müssen oder um die Sicherheit derjenigen bangen, die von der Hamas entführt wurden. Ich verurteile die brutalen Terrorangriffe der Hamas und erinnere an den Aufruf von Papst Franziskus zur sofortigen Freilassung sämtlicher Geiseln. Wir müssen aber unterscheiden zwischen jenen, die diesen Terror zu verantworten haben, und jenen, die nun unter den Folgen dieses Terrors da wie dort leiden. Alle Angriffe, die der Zivilbevölkerung gelten, sind ein klarer Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht und entschieden zu verurteilen. Es ist notwendig, Empathie für alle Opfer zu zeigen, Juden, Muslime und Christen. Humanitäre Hilfe muss jetzt umgehend ermöglicht werden. Unsere Hilfe steht bereit.“ Und weiter: “Papst Franziskus hat für den 27. Oktober zum Gebet für den Frieden aufgerufen. Diesem Aufruf schließe ich mich aus ganzem Herzen an."

Hilfe über humanitären Korridor schnellstmöglich zulassen

Die Caritas begrüßt deshalb die angekündigte Öffnung des humanitären Korridors auf ägyptischer Seite. Landau: „Unsere Partner, die im Gazastreifen tätig sind, stehen in Ägypten bereit, um sofort nach Öffnung eines humanitären Korridors und entsprechender Sicherheitsgarantien akute Nothilfe zu leisten. Jetzt zählt jede Stunde. Auch unsere Kolleg*innen der Caritas Jerusalem sind vorbereitet, um die Zivilbevölkerung mit dem Überlebensnotwendigen von israelischer Seite aus zu versorgen.“ Landau erinnert hier auch an seinen Besuch bei der Caritas Jerusalem im Frühjahr 2023.

Es ist ein Grundprinzip des humanitären Völkerrechts, dass die Zivilbevölkerung, die zivile Infrastruktur, medizinisches Personal und Menschen, die humanitäre Hilfe leisten, niemals Ziel von Angriffen sein dürfen und geschützt werden müssen. Landau: „Dieses Mindestmaß an Menschlichkeit und Schutz für alle Menschen, insbesondere für Kinder muss gewahrt sein. Darüber können wir nicht verhandeln!“

Im Kanon des internationalen Hilfsnetzwerks appelliert die Caritas an alle, ihre rechtlichen Verpflichtungen nach dem humanitären Völkerrecht einzuhalten.
Das heißt auch, dass die Versorgung der bedürftigen Menschen in Gaza und im Westjordanland trotz des Konfliktes sichergestellt werden muss.
Als Hilfsorganisation sieht die Caritas das große Leid der Zivilbevölkerung. Die Situation im Gazastreifen ist nach Auskunft von Partnerorganisationen hochdramatisch. Es fehlt an allem: Wasser, Lebensmitteln, Medikamenten, Treibstoff und Gesundheitsversorgung, außerdem erhöht sich das Risiko von Krankheiten aufgrund der mangelhaften sanitären Bedingungen. Die Caritas Jerusalem ist bereit, hier zu helfen und wird dabei auch vom internationalen Caritasnetzwerk unterstützt werden.
Als humanitäre Hilfsorganisation verpflichtet sich Caritas den humanitären Prinzipien der Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität und Unabhängigkeit. Unser Auftrag ist es, Menschen in Not, gleich welcher Religion, Nationalität oder Herkunft Hilfe zu leisten.

Die Caritas bittet dringend um Spenden:
www.caritas.at/nahost-konflikt
Caritas-Spendenkonto
BIC: GIBAATWWXXX
IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560
Kennwort: Konflikt im Nahen Osten

 

Nahost-Konflikt

Hilfe für die Zivilbevölkerung im Nahost-Konflikt