Landwirtschaftstrainings für Frauen - Südsudan

 

Der Südsudan ist eines der ärmsten Länder der Welt, für viele Bewohner ist die Lage dramatisch. Rund 7,7 Millionen Menschen sind akut von Hunger bedroht und auf humanitäre Hilfe angewiesen. Gemeinsam mit unseren lokalen Partneroganisationen versuchen wir die Not der Bevölkerung zu lindern und langfristig zum Aufbau des Landes beizutragen. So werden Kleinbäuerinnen in nachhaltiger Landwirtschaft geschult und bei Anbau und Vermarktung unterstützt. Durch den Verkauf von Gemüse können die Frauen ihre Familien ernähren und ihren Kindern eine Schulbildung ermöglichen.

Eigentlich ist der Südsudan fruchtbar und bietet gute Voraussetzungen zur Eigenversorgung. Doch schon zwei Jahre nach der Unabhängigkeit im Jahr 2011 schlitterte Südsudan  in einen Bürgerkrieg in dem Millionen Menschen aus ihren Dörfern vertrieben wurden und deshalb ihre Felder nicht mehr bebauen konnten. 

Krieg, Konflikte, Klimawandel

Jede dritte Einwohner*in des Südsudan ist auf der Flucht, rund 2,3 Millionen Menschen leben als Binnenflüchtlinge im eigenen Land, etwa 2,3 Millionen sind in die Nachbarländer geflüchtet (Quelle: OCHA, Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten, 2025).

Die Hauptgründe dafür sind nationale und lokale gewaltsame Konflikte, unregelmäßige und veränderte Regenfälle durch den stärker werdenden Klimawandel, anhaltende und weitreichende Dürren und Überschwemmungen.

Landwirtschaftstrainings sichern nachhaltig die Lebensgrundlage

Die Landwirtschaftsschulungen unserer Partnerorganisationen in Juba und der Diözese Rumbek richten sich an Frauen, die kleine Ackerflächen oder Küchengärten bewirtschaften und ihre Anbaumethoden verbessern möchten. Der Großteil der Teilnehmerinnen hat keine bzw. nur eine geringe Schulbildung. Für die Frauen und ihre Familien ist Landwirtschaft die einzige Chance, um den Hunger und die Armut zu lindern.

Aufbauend aus unserem Pionierprojekt in der Pfarre Wulu, wurden die landwirtschaftlichen Schulungen in den letzten Jahren auch auf andere Pfarren in der Diözese Rumbek ausgeweitet. Manche dieser Orte liegen nahe am Nil, was fruchtbare Böden und ganzjährige Bewässerung ermöglicht. Ausgesprochenes Ziel der Diözese ist eine verbesserte Ernährungssituation und verringerte Importabhängigkeit der dort lebenden Menschen. 
Zudem bildet die St. Vinzenzgemeinschaft Juba jedes Jahr eine Gruppe Frauen in Nyerjwa, etwa 25km nordwestlich der Hauptstadt Juba, im Ackerbau aus. Auch hier sollen die Ernährungssituation sowie Einkommensmöglichkeiten nachhaltig verbessert werden.
Auch im Holy Trinity Peace Village Kuron, einem Friedensdorf im Osten des Landes, unterstützt die Caritas Landwirtschaftsprojekte, welche die Lebensgrundlagen der Menschen langfristig verbessern. 

Gesteigerte Erträge

Im Rahmen der Ausbildungen werden den Frauen Kenntnisse in Kompostierung, nachhaltigen Anbaumethoden und Saatgut-Vermehrung vermittelt, um Ertrag und Qualität der Produktion zu steigern. Ergänzend dazu erhalten die Bäuerinnen Werkzeug, Saatgut und Nutztiere,  womit sie ihre Familien ausreichend ernähren und Überschüsse am lokalen Markt verkaufen können, um dringend notwendige Anschaffungen und das Schulgeld für ihre Kinder zu bezahlen.

Mehr als 600 Frauen wurden seit 2014 ausgebildet

Durch Spenden aus der Steiermark konnten seit 2014 über 600 Frauen in nachhaltiger Landwirtschaft geschult werden, welche das erworbene Wissen wiederum in ihren Dörfern weitergeben. Eine wichtige Entwicklung, um langfristig die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und von teuren Lebensmittelimporten unabhängig zu werden sowie einen langsamen Paradigmenwechsel zu einer marktorientierten Landwirtschaft zu ermöglichen.

Eliza ist eine der erfolgreichen Teilnehmerinnen des Landwirtschaftstrainings in Juba der Caritas. Gemeinsam mit vier Frauen hat sie einen Mikrokredit zum Kauf eines Generators, einer Wasserpumpe und Rohren für die Bewässerung aufgenommen, damit sie ihre Felder am Ufer des Weißen Nil ganzjährig bewirtschaften und bessere Ernten erzielen können. Aus dem Erlös bezahlen sie Benzin für den Generator, bezahlen das Schulgeld für ihre Kinder und die Raten für den Mikrokredit. Eliza und ihre Freundinnen planen schon den weiteren Ausbau und die nächsten gemeinsamen Investitionen in ihre Farmen und in ihre Zukunft.

Mit einer Spende von 25 Euro unterstützen Sie eine Bäuerin im Südsudan mit Werkzeug und mit Saatgut!

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