© Walter Luttenberger

Bildung schenkt Roma-Kindern Zukunft - Rumänien

Der zwölfjährige Hunor gehört zur Minderheit der Roma und lebt in einem Armenviertel in der Stadt Sf. Gheorghe im Osten Rumäniens. Mehr als 2.000 Roma leben dort unter menschenunwürdigen Bedingungen. In zwei Drittel der Häuser gibt es kein fließendes Wasser. 80 Prozent der Roma leben unter der Armuts-grenze und müssen mit weniger als 1,50 Euro am Tag über die Runden kommen.

Hunor besucht die 6. Klasse in der Schule des Armenviertels. Seine Familie lebt zu fünft in einem Einzimmerhaus, in dem es kein fließendes Wasser, kein Bad und keine Toilette gibt. Seine Eltern sind arbeitslos, die Familie lebt von Sozialhilfe und Kindergeld.

Knapp zwei Millionen Roma leben alleine in Rumänien. Sie erleben im Alltag ständige Diskriminierung was den Zugang zu Wohnen, Arbeit und Sozialleistungen betrifft.

Jedes dritte Kind in Hunors Siedlung geht nicht zur Schule, weil es im Haushalt arbeiten oder einen Beitrag zum kargen Familieneinkommen leisten muss.

Trotz dieser schwierigen Lebensbedingungen ist Hunor ein sehr fleißiger und motivierter Schüler. Er kommt jeden Tag in die Schule und wenn er doch einmal fehlt, muss er im Haushalt arbeiten oder auf sein kleinstes Geschwisterchen aufpassen. Weil er gerne in die Schule geht, wurde er von den anderen Kindern oft ausgegrenzt und ausgespottet. Er hatte keine Freunde und spielte nur mit seinen kleineren Geschwistern. Seine Lehrer*innen versuchten, die Eltern davon zu überzeugen, Hunor in einer Schule in der Stadt einschreiben zu lassen. Weil die Familie aber große Angst hatte, dass Hunor, weil er Roma und arm ist, in einer anderen Schule ausgegrenzt wird, blieb er in der Schule des Armenviertels.

Seit Hunor nun aber nach dem Schulunterricht das Caritas-Kinderzentrum besucht, hat sich vieles in seinem Leben geändert. Er lernte dort gleichgesinnte Jugendliche kennen und konnte endlich Freundschaften schließen. Hunor fühlt sich sehr wohl dort und hat Vertrauen zu den Betreuer*innen geknüpft und schätzt ihre offenen Ohren für seine Probleme.

250 Kinder im Alter von 6 bis 15 Jahre und 80 Kindergartenkinder besuchen zurzeit die Roma-Schule in Sf. Gheorghe. Nach Abschluss der achtjährigen Ausbildung haben die Jugendlichen die Möglichkeit einen Beruf zu erlernen.

Nach dem Unterricht werden 67 Kinder in einem Caritas-Kinderzentrum betreut. Die Kinder erhalten dort eine Mahlzeit und Hilfe beim Lernen und Hausübungen machen.

Nach dem Lernen gestalten die Betreuer*innen mit den Kindern ihre Freizeit z.B. mit Basteln, Spielen oder auch Ausflügen. In den Sommerferien nehmen die Roma-Kinder mit Begeisterung an den Sommercamps der Caritas teil.

Es ist den Caritas-Mitarbeitern auch ein großes Anliegen, den Eltern zu vermitteln, wie wichtig eine gute Schulbildung für die Zukunft ihrer Kinder ist. Daher stellen Sozialberatung, Hilfe bei Behördenwegen und bei der Arbeitssuche, und in Notfällen auch materielle Unterstützung, einen wesentlichen Teil der Caritas-Arbeit dar.

Seitdem Hunor das Kinderzentrum besucht, erzählt er, dass er Lehrer werden möchte. Mit einer Schulbildung hat er die Chance, der Ausbeutung und Armut zu entkommen.

Mit 20 Euro ermöglichen Sie einem Roma-Kind Mahlzeiten im Kinderzentrum für ein Monat.
Mit 80 Euro sichern Sie für ein Roma-Kind für ein Monat die Nachmittagsbetreuung und Lernhilfe.
Dieses Projekt wird unterstützt von: