Die Finale der sozialen Straßenfußball-Weltmeisterschaft 2013 sind gespielt, mit Brasilien (Herren) und Mexiko (Damen) krönten sich wie schon im Vorjahr zwei lateinamerikanische Teams zu den neuen Weltmeistern. Für beide war es bei der elften Auflage des Homeless World Cup jeweils der zweite WM-Titel. Österreich fuhr mit dem zehnten Rang (unter 48 teilnehmenden Nationen im Herren-Bewerb) sein fünftbestes Ergebnis ein und tritt nach einigen tollen Spielen erhobenen Hauptes die Heimreise an. Österreich ging im Finale des B-Bewerbs gegen Holland zunächst zwar durch Watancha mit 1:0 in Führung, kassierte aber in Folge vier Treffer. Wassiluk verkürzte auf 4:2, doch abermals setzte Holland nach und erhöhte den Vorsprung auf 6:2. Etwa vier Minuten vor Schluss ging ein Ruck durch Österreichs Team - Kaufmann brachte Österreich mit zwei Toren auf 6:4 heran. Absolut sehenswert dann der Anschlusstreffer zum 6:5 durch Andreas Wassiluk, der ungefähr einen Meter über dem Boden in der Luft "liegend" den Ball volley ins Kreuzeck donnerte. Auf den Rängen gab es Standing Ovations für den österreichischen Stürmer. Nun lag der Ausgleich in der Luft, doch der australische Schiedsrichter Harry Milas beendete das Spiel wenige Momente später. Österreichs Leistung bei dieser sozialen Straßenfußball-WM 2013 war in Summe beeindruckend, leider fehlte in entscheidenden Momenten einfach das Glück oder die notwendige Abgebrühtheit. Dennoch konnte mit Siegen gegen große Teams wie Ukraine (Weltmeister 2009), Schottland (Weltmeister 2007 und 2011) oder knappen Niederlagen etwa gegen Vizeweltmeister Mexiko (2:3) oder die Viertelfinalisten Portugal (5:6) und Rumänien (3:4) nicht nur der Top 10 Platz des Vorjahres bestätigt werden, sondern auch einiges an Respekt gewonnen werden. Fazit: das Niveau bei diesem Turnier ist noch einmal besser geworden und Österreich hat gezeigt, dass der Abstand zur Weltspitze nicht besonders groß ist. Dies spricht für die gute Arbeit von Teamchef Gilbert Prilasnig und Coach Klaus Fuchs, die stets betonen, dass es zwar vordergründig um sportliche Ziele gehe, aber der persönliche Reifeprozess der Spieler bei diesem Turnier das eigentliche Ziel sei. Im Damenfinale standen sich Chile und Mexiko gegenüber. Die Mexikanerinnen behielten dabei mit 4:1 klar die Oberhand und verteidigten damit ihren WM-Titel aus dem Vorjahr eindrucksvoll. Stark war auch die Leistung der Brasilianer, die im Herren-Finale gegen Mexiko eine 3:1-Pausenführung erreichen konnten. Doch nach dem Wechsel war plötzlich Mexiko tonangebend. Die Aufholjagd wurde belohnt, nach einem 3:3 musste ein Penaltyschießen die Entscheidung über den neuen Weltmeister bringen. Mexiko verschoss den ersten Penalty und Brasilien ließ sich die Chance nicht entgehen. Der Homeless World Cup 2013 wurde im Sudden Death entschieden - Brasilien ist wie schon 2010 Weltmeister im sozialen Straßenfußball. Bitter für Mexiko - das bei den Herren nun schon das dritte Finale in Folge verloren hat. Der nächste Homeless World Cup findet im November 2014 in Santiago de Chile statt.