Hungerhilfe im Südsudan

Dem krisengeschüttelten Südsudan droht die schlimmste Hungersnot seit den 1980er-Jahren. Über eine Million Menschen sind auf der Flucht. Die Caritas leistet Überlebenshilfe.

Der jüngste Staat der Erde, der Südsudan, kommt nicht zur Ruhe. Die anhaltenden Kämpfe im blutigen Bürgerkrieg zwingen die Menschen zur Flucht und haben verheerende Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit.
Mit der im Mai getroffenen Vereinbarung von Addis Abeba zwischen den Regierungstruppen von Salva Kiir und den Rebellenverbänden von Riek Machar hat sich die Lage etwas beruhigt, dennoch kommt es immer wieder zu Gefechten.

Ernährungssituation im Südsudan spitzt sich zu
Aufgrund der anhaltenden Kämpfe können die Bauern ihre Felder nicht bebauen. Die Nahrungssicherheit im Südsudan ist damit massiv bedroht. Die Folgen sind fatal: Laut UNO sind bereits Millionen Menschen vom Verhungern bedroht. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) stuft die Nahrungssituation in weiten Teilen des Landes als Notzustand ein.

Schwierige Hilfe
Während sich die meisten Hilfsorganisationen mittlerweile zurückgezogen haben, hält die Caritas ihre Hilfe nach wie vor aufrecht. Zerstörte Infrastruktur und die der wechselnde Frontverlauf erschweren Hilfsaktionen im Südsudan ebenso wie die beginnende Regenzeit. Landepisten werden durch die Niederschläge unbrauchbar, ein Großteil der Menschen kann dann nur durch den Abwurf von Hilfsgütern aus der Luft versorgt werden. 

Hundertausende auf der Flucht, Millionen hungern

  • - Im Südsudan sind über eine Million Menschen auf der Flucht - landesweit gibt es mehr als 170 Flüchtlingslager.
  • - Über 67.000 Menschen suchten in Basen der UN-Friedensmission UNMISS Schutz.
  • - Rund 70.000 Menschen haben in einem Camp in der Stadt Yida in Unity State südlich der Nuba-Berge Zuflucht gefunden.
  • - Knapp 300.000 Menschen sind in die Nachbarländer Uganda, Äthiopien, Kenia und Sudan geflohen.
  • - Die Ernährungssicherheit von rund vier Millionen Menschen ist gefährdet. (World Food Program)
  • - 114.000 Kinder sind bereits schwer unterernährt. (UNICEF)


So hilft die Caritas im Südsudan und in der Grenzregion
In der Nuba-Region leistet die Caritas neben einem langfristigen Schwerpunkt im Bildungsbereich, akute Nahrungsmittelhilfe. Insgesamt wurden 229.900 Euro für Hilfsmaßnahmen zur Verfügung gestellt.

Im Südsudan unterstützt die Caritas das Nothilfeprogramm der amerikanischen Caritas, den Catholic Relief Services (CRS), mit 100.000 Euro und leistet damit wichtige Überlebenshilfe. In den Bundsstaaten Jonglei und Lakes versorgt die Caritas hundertausende Menschen mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln und stellt Notunterkünfte zur Verfügung. Die Versorgung der Menschen mit Nahrungsmitteln ist durch eine Versorgungskette von Mombasa über Juba nach Bor gesichert.

Insgesamt wurden in der Stadt Awerial im Bundesstaat Lakes seit Anfang des Jahres, 52.000 Menschen mit dem Allernötigsten versorgt. Das bedeutet z.B. 6.000 Notunterkunft-Kits und Mais- und Hirsesaatgut für 200 Haushalte.

„Die Nachrichten aus dem Südsudan sind erschütternd. Dass Millionen Menschen vom Hungertod bedroht sind, ist schlichtweg eine Katastrophe. Wir müssen jetzt helfen, bevor es zu spät ist!“, appelliert Caritas Präsident Michael Landau.