Griechenland: Hilfe für Flüchtlinge

In der ersten Augusthälfte erreichte in Griechenland die Zahl ankommender Flüchtlinge aus Kriegsgebieten wie Syrien und Irak einen neuen Höhepunkt. Allein in der Woche von 8. bis 14. August strandeten in Griechenland 21.000 Flüchtlinge. "Es ist eine Krise in der Krise", beschreibt Ministerpräsident Alexis Tsipras die Situation. Jeder vierte erwerbsfähige Grieche ist arbeitslos, bei Jugendlichen liegt die Arbeitslosenrate sogar bei 53 Prozent. Griechenland ist eines der Länder, das unter den Folgen der Finanzkrise ab 2008 am stärksten leidet. Die verordneten Sparmaßnahmen treffen die Menschen hart. 2,5 Millionen der 11 Millionen Griechen leben unterhalb der Armutsgrenze.

Durch die gestiegene Zahl an Flüchtlingen wurde die Situation in Griechenland weiter verschärft. Im Jahr 2015 sind bis Ende August 160.000 Flüchtlinge in Griechenland angekommen. Tausende stranden auf den Inseln Kos und Lesvos, die nur wenige Kilometer vor der türkischen Küste liegen. Aus Lesvos warten 7.000 Flüchtlinge auf eine Weiterreise zum Festland - doch in der Tourismushochsaison sind keine Fährtickets zu erhalten. Die Mehrheit sind Syrer, die mehrere Jahre in Flüchtlingscamps in Jordanien und Libanon lebten. Weil die Hilfsprogramme gekürzt wurden und sie dort keine Zukunft sehen, wagen sie die Reise nach Europa. Nahezu alle wollen ihren Weg über Mazedonien, Serbien und Ungarn fortsetzen. Das Hauptziel der meisten ist Deutschland oder Schweden.

So hilft die Caritas

Die Caritas Griechenland leistet auf Lesvos Ersthilfe. 2.400 Schlafsäcke und 1.800 Hygienepakete wurden bisher an ankommende Flüchtlinge verteilt. In Athen führt die Caritas ein MigrantInnenzentrum und bietet 400 MigrantInnen täglich Essen, Kleidung, Hygieneartikel, Beratung und Sprachkurse an. Die Caritas Österreich unterstützt das Projekt "Proti Stassi" der Organisation "Borderline Europe". Neu ankommende Flüchtlinge bekommen auf der Insel Lesvos ärztliche Betreuung, Essen und Kleidung.