So weit Kenia von der Entfernung her weg ist, so schwach ist auch unsere emotionale Verbindung mit den Menschen, die derzeit eine unvorstellbare Hungersnot durchleiden. Josef Marketz, Direktor der Caritas Kärnten, will das ändern. Er hat sich ein Bild von dieser Hungerkatastrophe im Norden Kenias gemacht und stellt die Situation anhand der Erlebnisse an einem einzigen Tag dar.
Von Josef Marketz. Dieser Beitrag ist Teil des Blogs "Hautnah am Hunger".
Was soll man nach einem ereignisreichen 14-Stunden-Tag schreiben? Die vielen Begegnungen, die verschiedenen Landschaften beschreiben? Die Fragen, die gestellt wurden und die wenigen Antworten darauf? Oder eigene Betrachtungen zu einem Land mit seinen Problemen und Herausforderungen, die aber nicht nur Kenia betreffen, sondern letztlich die ganze Welt, zu der bekanntlich ja auch Österreich gehört? Ich nehme von jedem ein bisschen, das mir am stärksten in Erinnerung geblieben ist.
Die Pfarren stützen das Bildungs- und Gesundheitssystem
Beim Frühstück haben wir zwei Angestellte der Landesregierung (Countie of Marsabit) kennengelernt, die sehr stolz von ihrem fahrenden Spital erzählten, mit dem sie gerade in Noth Horr eingetroffen sind. Wir durften es später besichtigen, waren jedoch vom pfarrlichen Healthcenter mit seiner Babyfeeding-Station mindestens genauso beeindruckt. Die katholischen Pfarren sind auch hier sehr vielseitig aktiv, vor allem das Bildungs- und Gesundheitssystem würde wohl nur schwer ohne sie auskommen.