Freiwillige HelferInnen verteilen Wasser an Flüchtlinge

Gemeinsam können wir helfen! Caritas Präsident Landau dankt Helferinnen und Helfern für ihren Einsatz für Flüchtlinge

Michael Landau: „Die Solidarität und Hilfsbereitschaft in Österreich ist ermutigend und muss ein Ansporn für ein Umdenken der EU-Mitgliedsstaaten sein.“

 

„740 Freiwillige und mehrere tausend Helferinnen und Helfer haben mehr als15.000 Menschen auf der Flucht in den vergangenen Tagen auf Österreichs Bahnhöfen und an den Grenzübergängen herzlich willkommen geheißen. Frauen, Männer und Kinder werden aufgenommen und versorgt“, so Caritas Präsident Michael Landau. „Solidarität und Hilfsbereitschaft, egal wohin man schaut. Bundesregierung, Polizei, ÖBB, Stadt Wien, sie alle haben große Zeichen der Menschlichkeit gesetzt. Insgesamt leisteten die Helferinnen und Helfer 36.336 Einsatzstunden, mehr als 60 Tonnen Lebensmittel und Sachspenden wurden an Flüchtlinge verteilt. Diese Hilfsbereitschaft gibt Zuversicht. Ein herzliches Danke an alle Helferinnen und Helfer!“

 

Dublin-System gescheitert: Legale Zugänge, Hilfe in Herkunftsregionen

 

„Mit Solidarität und Nächstenliebe allein lässt sich die Flüchtlingsfrage nicht lösen. Nun ist es an den EU-Mitgliedsstaaten, diese Geschichte fortzuschreiben“, appelliert Landau. „Das Dublin-System ist offensichtlich gescheitert, es müssen schnellstmöglich neue Modelle der Solidarität ausgehandelt werden. Wer Schleppern das Handwerk legen will, muss für sichere, legale Zugänge sorgen. Hilfe in den Herkunftsregionen trägt dazu bei, dass Menschen in der Nähe ihrer Heimat bleiben können.“

 

Neue Quartiere vor dem Winter

 

In den kommenden Wochen steht Österreich vor weiteren Herausforderungen. „Bereits jetzt wird es spürbar kälter, der Winter steht vor der Tür. Auch wenn in diesen Stunden viele Flüchtlinge nach Deutschland weiterreisen, ist klar: Wir brauchen dringend zusätzliche Quartiere für schutzsuchende Menschen, um ihnen hier Sicherheit, Geborgenheit und ein Zuhause zu schenken. Wir dürfen die obdachlosen Menschen in Traiskirchen und die Flüchtlinge in Zelten nicht vergessen. Diese Obdachlosigkeit muss im Zusammenspiel von Bund, Ländern und Gemeinden rasch beendet werden. Ebenso müssen Integrationsangebote verstärkt werden, damit aus der Quartierkrise von heute nicht die Integrationskrise von morgen wird“, so Landau.

 

Caritas Flüchtlingshilfe

 

Derzeit betreut die Caritas österreichweit rund 17.000 AsylwerberInnen in Grundversorgung, davon knapp 5000 in Häusern und Grundversorgungseinrichtungen der Caritas. 12.000 Personen, die in Quartieren anderer Quartiergeber untergebracht sind, werden von der Caritas mobil betreut. 

„Die Caritas betreut derzeit etwa jeden dritten Asylwerber in Österreich und ist damit die größte Trägerorganisation im Bereich der Grundversorgung. Ohne Klöster, Orden und engagierte Pfarrgemeinden wäre dies nicht möglich. Für die kommenden drei Monate sind weitere 1.200 Plätze in Planung“, erklärt Landau.

 

(Presseaussendung 8.9.2015)