Menschenmassen stehen vor einem Drahtzaun an der Grenze Afghanistans

© FACES Pakistan

Caritas für Wiederaufnahme humanitärer Aufnahmeprogramme

Landau: „Nachbarstaaten Afghanistans brauchen dringend Unterstützung – auch durch humanitäre Aufnahmeprogramme für besonders verletzliche Gruppen“

Anlässlich des heutigen Sonderrats der EU-Innenminister*innen zu Afghanistan richtet Caritas Präsident Michael Landau einen dringenden Appell und die persönliche Bitte an die österreichische Bundesregierung: „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, die Humanitären Aufnahmeprogramme wiederaufzunehmen, die sich unter der ehemaligen Innenministerin Johanna Mikl-Leitner bewährt haben und die selbst im blau-türkisen Regierungsprogramm noch vorgesehen waren. Denn beides ist nötig: Die rasche, wirksame Hilfe vor Ort, insbesondere der Nachbarländer, aber ebenso die Aufnahme besonders verletzlicher Menschen in Österreich und in Europa, wie das auch in der Vergangenheit immer wieder der Fall war. Die Menschen brauchen jetzt dringend unseren Schutz.“

Die Caritas hilft vor Ort
Bereits seit vielen Jahren unterstützt die Caritas aus Afghanistan flüchtende Menschen etwa in Pakistan, wo sich bereits jetzt nach Schätzungen über 2 Millionen aus Afghanistan Geflüchtete aufhalten. Aufgrund der Machtübername der Taliban sind in diesen Tagen zusätzlich bereits viele Menschen über die pakistanische Grenze gekommen, viele befinden sich am Weg dorthin. Andreas Zinggl, Programm Manager für die Caritas-Hilfe in Pakistan: „In Zusammenarbeit mit unseren Partnern vor Ort können wir den ankommenden Menschen Lebensmittel und Decken zur Verfügung stellen. Doch es wird zusätzlich Unterstützung der Nachbarländer notwendig sein. Die Bevölkerung Pakistans lebt selbst zu einem großen Teil in Armut, das Land steht vor immensen Herausforderungen.“ Mit Partnerorganisationen werden auch in Afghanistan direkt Hilfsmaßnahmen für die Menschen vor Ort vorbereitet.

Die Situation verlange jedoch über Maßnahmen von Hilfsorganisationen hinaus die sofortige Unterstützung Europas und Österreichs, so Landau abschließend: „Österreich hat hier in der Vergangenheit Beachtliches geleistet, das sollten wir uns von niemandem kleinreden lassen. Doch es ist unsere Verpflichtung, diese Tradition auch fortzuführen. Rasche Hilfe vor Ort und die Evakuierung all jener, die jetzt an Leib und Leben bedroht sind, sind alternativlos. Österreich und Europa tragen hier Verantwortung, besonders schutzbedürftige Menschen aufzunehmen und Schutz zu bieten. Mit legalen Wegen, mit Luftbrücken und mit humanitären Aufnahmeprogrammen.“

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